Die Pressekonferenz war gerade beendet, da wurde plötzlich die Tür aufgerissen. "Na du alter Sausack! Herzlichen Glückwunsch. Das war einfach nur klasse", hallte es durch den Raum und Walter Hellmich kam rein, um Milan Sasic mit einer engen Umarmung zu herzen.
Goran Sukalo, der in seinem Startelf-Debüt zu überzeugen wusste, lachte: "Es war ein tolles Erlebnis für mich, erstmals von Anfang an zu spielen. Dass wir dann auch noch gegen meinen alten Verein gewonnen haben, ist sensationell."
Und der "Sechser" verspricht: "Wir haben gegen Augsburg perfekt zusammengehalten. Natürlich interpretiere ich meine Rolle offensiv, denn schließlich will ich Tore erzielen. Und für den MSV werde ich noch oft treffen."
Auch Debütant Filip Trojan war glücklich: "In den letzten 30 Minuten habe ich mehr geschwitzt, als in den ersten 60 Minuten, weil es sehr spannend war. Wir haben aber verdient gewonnen, auch wenn wir den Sack eher hätten zumachen müssen."
Zu seiner perfekten Vorlage auf Srdjan Baljak meinte er: "Erst wollte ich schießen, aber ich weiß ja, dass Srdjan es kann. Also habe ich auf ihn abgelegt. Ich glaube, dass so einen Auftritt niemand von uns erwartet hat."
Dass seine Elf nie eine Chance hatte, erkannte Jos Luhukay, der mächtig frustriert war, an: „Unsere Leistung neigt zur Überheblichkeit und Arroganz. Wenn ich sehe, dass wir laut der Datenbank mehr Zweikämpfe gewonnen haben sollen, frage ich mich, wie gezählt wird. Der MSV wollte gewinnen und hat es gezeigt. Sie haben nur vergessen, uns mit 0:5 nach Hause zu schicken.“
Das Lob des Kontrahenten ging Milan Sasic natürlich runter wie Öl: „Wir sind nach der unberechtigten Niederlage in Aue wie eine Einheit aufgetreten. Wir hatten gegen einen sehr guten Gegner das Spiel die ganze Zeit im Griff. Wir haben keine Chancen zugelassen und waren nach vorne immer gefährlich.“
Sefa Yilmaz, der ein unglaubliches Match hinlegte, resümierte: "Wir hätten Augsburg sicherlich abschießen können, aber ein 1:0 reicht auch. Wir sind eine echte Einheit und unsere Aggressivität ist unsere Stärke."
Während der Youngster den Journalisten Rede und Antwort stand, kam sein Kollege Stefan Maierhofer direkt von der Bar. "Ich habe uns mal etwas mitgebracht", hob der "Lange" Becher mit "Spezi" in die Höhe. "Das haben wir uns verdient."
Ein breites Grinsen hatte auch Julian Koch nach seiner bärenstarken Vorstellung aufgelegt. "An einem solchen Start habe ich nicht geglaubt, aber die Situation genießen wir jetzt. Ich habe erstmals in der Innenverteidigung gespielt und denke, dass es okay war. Immerhin haben wir ja zu Null gespielt."
Ivica Grlic analysierte: "Es konnte gar keinen anderen Gewinner als uns geben, auch wenn wir es noch spannend gemacht haben. Wir haben das Spiel bestimmt. Wir haben ein junges, hungriges Team, mit dem wir noch etwas großes aufbauen wollen."
Baljak, der nach dem Abpfiff auf den Zaun sprang und mit dem Megafon die Fangesänge anstimmte, grinste: "Es ist das Schönste, mit den Anhängern zu feiern. Uns hat am Ende zwar etwas die Konzentration im Abschluss gefehlt, aber insgesamt war es eine richtig gute Partie von uns."