Das Thema Bundesliga-Rückkehr hat sich für Arminia Bielefeld acht Spieltage vor dem Saisonende erledigt: Angesichts von nunmehr zehn Punkten Rückstand auf die Aufstiegsränge steht nunmehr die Sicherung des Spielbetriebs für die neue Saison im Vordergrund. Die DFL wirft der Arminia Wettbewerbsverzerrung vor. Trotz eines bestehenden Finanzlochs von rund 2,5 Millionen Euro hatte der Klub von der DFL im Gegensatz zu anderen Vereinen keine Auflagen für die Wintertransfers bekommen, da die Bielefelder gegenüber der Liga diese Summe nicht genannt hatten. "Wir haben einen großen Fehler gemacht, nicht zu kommunizieren", sagte Geschäftsführer Heinz Anders.
Vor allem der Neubau der Osttribüne hatte für das Defizit gesorgt. Dieser hatte 18 statt der vorab veranschlagten 12 Millionen Euro gekostet. Da die neue Tribüne von den Fans bisher nicht wie gewünscht angenommen wird, könnte sich das Defizit sogar noch erhöhen. Zudem flossen Sponsorengelder nicht im erhofften Rahmen - weil sich der Verein auf der Jahreshauptversammlung im Juni 2009 absolut chaotisch präsentiert hatte. "Wir wollten die Tribüne zu Ende bauen. Drei Millionen Euro kommen aus dem Cash Flow, drei Millionen haben wir mittelfristig finanziert", erklärte Klub-Präsident Hans Hermann Schwick.
Doch trotz des Riesenlochs im Etat sei die Finanzierung der laufenden Saison, wie der Bielefelder Aufsichtsratsvorsitzende Norbert Leopoldseder berichtete, gesichert. "Die Partner stehen zu uns. Wir blicken jetzt in die Zukunft und konzentrieren uns auf die zweite Liga", erklärte Leopoldseder. Die Lage scheint trotzdem dramatisch. Angeblich waren die Konten des Vereins schon kurzfristig gesperrt worden, das Mobiliar der VIP-Logen soll in der Verzweiflung an die Sparkasse verkauft und dann zurückgeleast worden sein.
Einer der Gläubiger soll die Deutsche Bahn sein, die noch auf ausstehendes Geld für Fanfahrten zu Auswärtsspielen wartet. Laut Geschäftsführer Anders befindet sich die Arminia bereits mit den Gläubigern in "konstruktiven Gesprächen". Bereits Ende der 80er Jahre hatte ein Vergleich mit den Kreditgebern schon einmal den Konkurs verhindert. Sollte der Aufstieg in die Bundesliga verpasst werden, droht zudem weiteres Ungemach. In diesem Fall müssten laut Anders wahrscheinlich Leistungsträger verkauft werden, um die Liquidität zu sichern.