Kreisliga B

Viele RevierSport-Leser sind aktive Fußballer und haben als solche schon leidvolle Erfahrungen mit den typischen Blessuren, die sich beim Kicken fast zwangsläufig einstellen, gesammelt. Die Idee zur RevierSport online-Kolumne "Frag den Doc'" lag da auf der Hand. In der interaktiven Rubrik haben RevierSport- User schon seit längerem die Möglichkeit, sportmedizinischen Expertenrat per e-Mail einzuholen.

Der Herbst. Witterungen, bei denen man keinen Hund vor die Tür schicken möchte. Wer keine Absage hinnehmen "durfte", musste sich ein Wasserschlachte einstellen.

Auch die Kulturhauptstadt 2010 blieb am Wochenende von Schmuddelwetter und Spielabsagen nicht verschont. Vor allem im Süd-Osten fielen einige Partien ins Wasser. Alle Hartgesottenen, die sich dennoch einen gepflegten Kreisliga-Kick zu Gemüte führten, bekamen dafür allerdings auch einiges geboten. Alleine in zwei Partien der A-Liga Nord-West klingelte es satte 20 Mal.

Irgendwann reißt auch die schwärzeste Serie. Im Essener Süd-Osten erwies sich der siebte Spieltag für mehrere gebeutelte Teams als schicksalhaft, einige der sprichwörtlichen Knoten sind, so die Hoffnung, Geschichte. Das löst bei der Konkurrenz mitunter Kurzschlusshandlungen aus. Bei Fatihspor Essen etwa liegen die Nerven scheinbar blank.

Inter Bochums Alleingang in unserer Top 5 treibt immer seltsamere Blüten. Bis auf den Namen haben die Bochumer mit den Italienern ziemlich genau überhaupt nichts gemein, insofern waren die Defensiv-Künste des Klubs noch zu erklären. Nun schicken sich die als "Mauermeister" verschrieenen Kicker aber an, die fußballerischen Naturgesetze auf den Kopf zu stellen. Das Revier bebt!

Mit Saisonzielen ist es ja so eine Sache. Nicht zu unrecht tun sich viele Trainer einigermaßen schwer mit der Formulierung eigener Ambitionen. Offenbar wirkt der Anspruch oft als Hemmschuh für die Kicker - der ein oder andere selbsternannte Favorit kann sich zumindest für's Erste von den selbstgestecken Ambitionen verabschieden. Doch auch im Tabellenkeller liegen die Nerven bereits blank. An der Headenkampstraße flogen sogar die Fäuste.

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Zu 100 Treffern in den fünf "Top-Spielen" hat es am Wochenende dann doch nicht ganz gereicht. Schuld daran ist, ganz klar, der Bochumer Bezirksligist.

Fünf Spieltage sind absolviert, Kräfteverhältnisse und Favoritenrollen verteilt. Auch wenn das Resultat für viele Clubs anders ausfiel, als vor der Saison erhofft. Andere Vereine, wie etwa die Sportfreunde Katernberg, versetzten hingegen schon jetzt die gesamte Liga in Angst und Schrecken. Für den Hammer des Spieltags sorgte jedoch Borussia Byfang.

Inter Bochum entwickelt sich nicht nur zum Liebling dieser Rubrik - nein, die Kunde von den Ruhmestaten des Bezirksligisten hat bereits so weite Kreise gezogen, dass zum letzten Heimspiel ein Presseauflauf zugegen war, den sich viele andere Clubs wünschen würden. Da die Inter-Kicker so einen Rummel von ihren vorherigen Stationen offenbar nicht gewohnt sind, ist es kein Wunder, dass unsere Dauerbrenner einen Heimkomplex entwickeln.

Langsam aber sicher gilt die Ausrede von der mangelnden Aussagekraft nicht mehr. Nach nun bereits vier absolvierten Pflichtspielen in der Serie 2008/09 müssen sich die vermeintlichen Favoriten langsam sputen, wollen sie sich nicht bis zum (bitteren) Ende der Saison über den verpatzten Saisonstart ärgern. Wie man das am besten anstellt, hat etwa der SC Frintrop eindrucksvoll vorgemacht.

Zugegeben, diese Kolumne läuft Gefahr öde und langweilig zu werden, da der neue Stammgast aus der Bezirksliga 14 hartnäckig die volle Aufmerksamkeit für sich ganz allein zu fordern versucht. Aber die Top 5 wären nicht die Top 5, wenn nur die "Belle Etage" des Amateurfußballs im Revier berücksichtigt würde.

Verkehrte Welt im Doppelpack. Sowohl im Nord-Westen als auch im Süd-Osten stehen nach dem dritten Spieltag zwei Teams am Tabellende, die man vorher ziemlich genau am anderen Ende des Klassements verortet hätte. Allmählich macht sich Ratlosigkeit breit.