Kreisliga B

Dass die Ratssitzung der Stadt Essen Mitte der vergangenen Woche für Gesprächsstoff sorgen würde, stand schon vorab fest, schließlich ging es um den berüchtigten "Masterplan Sport". Nach vehementen Protesten, unter anderem einem gescheiterten Bürgerentscheid, hatten sich die betroffenen Klubs zwar eigentlich mit den Schließungsplänen der Stadt arrangiert. Doch nun steht scheinbar neues Ungemach ins Haus.

"Oh, du Fröhliche" – plötzlich steckt das Revier mitten in der Vorweihnachtszeit: Auf Schalke brennt der Baum, während der VfL Bochum aufs Christkind wartet. Den BVB-Fans ist der Heiland schon längst erschienen und der Rauscheengel Peter verzückt die "Zebras". "Schöne Bescherung", lautet deshalb auch das Motto der Top 5-Ausgabe zum ersten Advent.

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Die schlechte Nachricht vorweg: Irgendwie gilt es, noch zwei Spieltage 'rumzukriegen, ehe es in die Winterpause geht. Diese scheinen manche Klubs aber schon ziemlich verfrüht angetreten zu haben. Denn am 1. Advent "klingelten" ligaübergreifend bereits die Weihnachtsglocken. Im Nord-Westen hat sich sogar quasi ein komplettes Team schon vorzeitig verabschiedet.

Bereits zum 15. Mal wurde am Freitagabend zur Auslosung der vom 2. bis 25. Januar 2009 statt findenden Essener Stadtmeisterschaft im Hallenfußball eingeladen. Und so versammelten sich gut 150 Trainer, Spieler und Funktionäre der Essener Amateurclubs sowie die Medienvertreter in der Stauder Brauerei, um die spannende Frage zu klären: Wer mit wem?

Ein Kreisliga-Spieltag am Volkstrauertag, ist das die Grundlage für einen neuen Aberglauben? Für diesen Fall müssen künftig vor allem die Top-Teams zittern. In Essen erwischte es gleich zwei vermeintliche Übermannschaften. A propos erwischt: Den - fast schon obligatorischen - Spielabbruch trugen in dieser Woche der Bader SV und BV Altenessen bei.

Das musste ja irgendwann so kommen. Es herrscht allgemeine Verwirrung um das neueste fußballerische Kapitalverbrechen der Adomeit-Elf. Wie hoch ist es gewesen?

Es "menschelt" in der Kreisliga B. Mussten in der Vorwoche die Sportfreunde Katernberg dran glauben, gingen nun auch dem letzten verlustpunktfreien Essener Team erste Zähler durch die Lappen. Im Nord-Westen lagen die Nerven sogar derart blank, dass der Schiedsrichter das Verfolgerduell vorzeitig beenden musste.

Der November steht ja nun nicht unbedingt synonym für Entertainment. Neben seinen Artverwandten wie dem wonnigen Mai, dem eigensinnigen April oder den vermeintlich braungebrannten Vertretern von Juni und Juli kommt dieser Jahresteil dann doch ziemlich blass daher. Hand in Hand mit Nebel, Bodenfrost und Herbstdepressionen versteht es der November einfach, einem kräftig die Laune zu vergällen. Selbst vor dem Fußball macht er nicht Halt. Stellt sich die Frage: Wenn es Sommerfußball gibt, wie sieht dann Winterfußball aus? In etwa so:

Blütenweiß scheint nicht die Trendfarbe dieses Novembers zu werden. Die beiden ungeschlagenen Tabellenführer der Kreisligen A im Nord-Westen und Süd-Osten müssen sich nach dem Wochenende jedenfalls über die ersten Schmutzflecken auf ihrer Weste ärgern. Wenigstens kassierten die Tabellenführer nur sportliche Tiefschläge, in Frintrop sorgte vor allem das Geschehen abseits des Sports für Aufsehen - und einen Spielabbruch.

Den meisten Menschen fällt die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit leichter als umgekehrt. Dumm nur, dass sich im Revier trotzdem einige Teams alles andere als ausgeschlafen präsentierten, ihre Gegner jedoch umso aufgeweckter agierten. Aber es gibt Hoffnung für alle die, die mit dem Kalender hadern: Schon am 29. März 2009 ticken die Uhren wieder anders.

Die A-Liga im Essener Süd-Osten ist wie eine Pralinenschachtel - man weiß nie, was man kriegt. Im Zweifel kann das auch als Tabellenführer schon mal eine derbe 5:1-Packung sein. Wie man selbst schlechte Spiele gewinnt, machen die Spitzenteams in der Parallelgruppe vor. Anders als bei den Bayern darf aber wohl ungestraft die Rede von "Katernberg-Dusel" sein.

Das Beste zuerst: Hielten bisher vor allem die Ruhmestaten der sagenumwobenen Kicker von Inter Bochum unsere Top 5 in Atem, haben es diesmal tatsächlich fünf Teams geschafft, die Adomeit-Truppe zu unterbieten. Die Unglaublichen sind also raus! Doch damit nicht genug der Unfassbarkeiten. Der Nachhall eines Resultats machte sogar derart stutzig, dass wir den Blick ausnahmsweise über die Revier-Grenzen hinaus schweifen lassen.

Es ist schon verwunderlich. Da siegt der FC Stoppenberg mit 5:0 und beim Trainer sorgt das Resultat für (wenn auch nur leichte) Verstimmung. Beim B-Ligisten Ballfreunde Bergeborbeck freut man sich indes darüber, dass die eigenen Siege nicht mehr so hoch ausfallen. Froh durfte aber sein, wer überhaupt spielen konnte. In Holsterhausen mussten beide Mannschaften unverrichteter Dinge wieder abreisen. Schuld war - ausnahmsweise unzweifelhaft - der Schiedsrichter.