Der bosnische Nationalspieler gab beim 5:1 (3:1) am 7. Spieltag ein imposantes Tor-Comeback nach seinem Kreuzbandriss und schoss Hoffenheim mit drei Treffern in den ersten 21 Minuten zum bislang höchsten Bundesliga-Sieg. Während die Kraichgauer nach dem vierten Sieg in Serie wie im Vorjahr von der Herbstmeisterschaft träumen dürfen, wird die Lage für die Hertha und Trainer Lucien Favre nach dem Klub-Negativrekord von sieben Pflichtspiel-Pleiten in Serie immer bedrohlicher.
"Standing ovations" für Ibisevic
Ibisevic erwischte die Gäste nicht nur eiskalt, sondern beendete auch seine Torflaute. Der 25-Jährige, der zuletzt vor seiner schweren Verletzung beim 1:2 am 5. Dezember 2008 bei Bayern München getroffen hatte, erzielte bereits nach 44 Sekunden mit einem platzierten Direktschuss die 1:0-Führung und markierte zugleich das schnellste Tor der Saison. Danach legte Ibisevic jeweils per Kopf (4./21.) nach. In der 67. Minute wurde er schließlich unter tosendem Jubel ausgewechselt, die Zuschauer erhoben sich von ihren Plätzen.
Blickt in den Berliner Abgrund: Hertha-Coach Lucien Favre (Foto: firo).
Für die überforderten Hauptstädter gelang Raffael in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit (45.+1) mit einem Freistoß aus 17 Metern der Ehrentreffer. Chinedu Obasi (58.) sowie Carlos Eduardo mit einem verwandelten Foulelfmeter (63.) nach einem Foul von Marc Stein an Ibisevic sorgten für den Endstand. Die Berliner hatten dem Hoffenheimer Angriffswirbel vor 29.600 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena von Sinsheim kaum etwas entgegenzusetzen. Der erst am Donnerstag verpflichtete Timo Ochs erregte bei seinem Debüt im Hertha-Tor als Vertreter des verletzten Stammkeepers Jaroslav Drobny Mitleid. Wichniarek und Kacar zunächst nur auf der Bank
Nach dem Aus im DFB-Pokal beim Zweitligisten 1860 München hatte Trainer Lucien Favre zwei weitere Änderungen vorgenommen. Für Patrick Ebert und den verletzten Cicero rückten Lukasz Piszczek und Lennart Hartmann in die Startelf. Stürmer Artur Wichniarek und Gojko Kacar saßen erneut zunächst nur auf der Bank.
Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick bot bis auf den verletzten Österreicher Andreas Ibertsberger seine Wunschelf auf. Neben Ibisevic kehrten nach dem 1:0 im Pokal beim 1. FC Nürnberg auch Kapitän Sejad Salihovic sowie der frühere Berliner Josip Simunic zurück in die Anfangsformation. Auch nach dem Seitenwechsel waren die Gastgeber die bessere Mannschaft. In der 48. Minute erkannte Schiedsrichter Peter Sippel (München) einen vermeintlichen Treffer von Demba Ba wegen eines Fouls von dessen Sturmpartner Obasi an Ochs zurecht nicht an. Auf der Gegenseite scheiterte Maximilian Nicu an 1899-Schlussmann Timo Hildebrand (52.).