Schiedsrichter Florian Meyer unterbrach die Begegnung sofort, nachdem Özats Mannschaftskollegen mit heftigen Armbewegungen und Handzeichen einen Notfall signalisierten.
Kölns Physiotherapeut Dieter Trzolek und mehrere Sanitäter eilten sofort auf das Spielfeld und leisteten erste Hilfe. Özat war offenbar die Zunge in den Hals gerutscht. Der Profi aus der Türkei wurde dann auf einer Trage vom Spielfeld in die Katakomben des Wildparkstadion transportiert. Nach etwa fünf Minuten kam Trzolek wieder an den Spielfeldrand und zeigte den Daumen nach oben. Der Stadionsprecher informierte die geschockten Beteiligten und Zuschauer dann, dass Özat wieder ansprechbar sei.
"Er ist kollabiert, aber jetzt wieder bei Bewusstsein und ansprechbar. Er ist ins Krankenhaus gebracht worden, um kardiologisch untersucht zu werden. Die Ärzte sagen aber, es ist nur eine prophylaktische Maßnahme. Er bleibt die Nacht zur Beobachtung in Karlsruhe", berichtete der von dem Vorfall sichtlich mitgenommene FC-Manager Michael Meier bei Premiere in der Halbzeitpause.
Die Kölner Spieler und Trainer Christoph Daum hatten während der bangen Minuten Tränen in den Augen. Erst als die Entwarnung kam, gab Schiedsrichter Meyer (Burgdorf) die Begegnung wieder frei. An Fußball war für die Kölner Verantwortlichen verständlicherweise nicht mehr zu denken. "Alle stehen unter diesem Eindruck. Jetzt zur Normalität überzugehen, ist natürlich schwer. Wenn's nach mir geht: Lasst uns nach Hause fahren und das Spiel neu ansetzen", erklärte Meier weiter. Offenbar hatten alle Beteiligten wieder die plötzlichen Herztode des Spaniers Mariano Puerta (FC Sevilla), des Ungarn Miklos Feher (Benfica Lissabon) oder des Kameruners Marc-Vivien Foe vor Augen. "Es gibt keine klare Regelung dafür. Herr Meyer hat die Kölner Spieler gefragt, ob sie in der Lage sind, weiterzuspielen. Sie haben gesagt: Ja, wir wollen weiterspielen", erklärte Eugen Strigel, Schiedsrichter-Lehrwart beim Deutschen Fußball-Bund (DFB).