Obwohl er vor einem Jahr mit dem Makel einer Teilschuld an der verpassten Meisterschaft von 2001 zurück nach Gelsenkirchen kam und hier den „Ur-Schalker“ Manuel Neuer vor sich hat, haben die S04-Fans den Keeper inzwischen in ihr Herz geschlossen. Am Samstag dauerte es nicht lange, bis erste „Schober, Schober“-Rufe aus der Gästekurve schallten. Und als „Schobi“ nach Spielende mit Vicente Sanchez vor den Rängen Pogo tanzte, da war nicht nur für ihn die königsblaue Welt in Ordnung. „Ich denke, dass meine Leistung ganz gut war“, mochte der spät Berufene sein Licht auch gar nicht unter den Scheffel stellen.
Wie er insbesondere Werders Rückkehrer Claudio Pizarro in den ersten Spielminuten das perfekte Comeback vereitelte, war sehenswert. „Durch diese frühen Szenen bin ich natürlich gut ins Spiel gekommen. Es ist wichtig für einen Torwart, wenn er sich so auszeichnen kann“, erklärte der 32-Jährige. „Und für die Mannschaft ist es gut zu wissen, dass sie sich auf mich verlassen kann.“

Hat im Tor weiterhin die Nase vorn: Manuel Neuer. (RS-Foto: firo)
Nun, nach vier Pflichtspielen in der noch jungen Saison, in der er zwar das erste Gegentor hinnehmen musste, aber dabei die beste Vorstellung ablieferte, könnte er doch Ansprüche anmelden. Schober ist selbstbewusst genug, um seinen Anteil am guten Schalker Saisonstart einschätzen zu können. Er ist aber auch ein Diplomat und mag nicht schon jetzt Manuel Neuer den Platz im S04-Gehäuse streitig machen, bevor die etatmäßige Nummer eins noch nicht zur Verfügung steht. „Ich ziehe weiterhin mein Ding durch, so wie ich es auch vorher getan habe. Alles andere habe ich nicht zu entscheiden“, meint Schober.
Es wird sicher noch drei Wochen dauern, ehe Fred Rutten vor genau dieser Wahl stehen wird. Bis dahin hat Schober noch genügend Gelegenheiten, seine Klasse unter Beweis zu stellen. Schon am Mittwoch in Madrid, wenn es um den Einzug in die Champions League geht, wo vermutlich dann Neuer wieder im Kasten stehen wird. „Ich freue mich riesig auf diese Partie“, gibt Schober zu. Der zu erwartende Hexenkassel im Estadio Vicente Calderon macht ihm keine Angst, sondern stachelt ihn eher an. „Gut, dass wir in Bremen noch den Ausgleich geschafft haben und nicht mit einer Niederlage nach Spanien fliegen müssen“, weiß Schober.