"Die Ansetzung ist für uns ein Katastrophe", schimpfte Manager Steffen Heidrich von Energie Cottbus vor dem Auswärtsspiel heute Abend (20.30 Uhr) bei Hannover 96. Die zahlreichen Abstellungen zu den Länderspielen nur zwei Tage zuvor brachten ihn auf die Palme: "Uns fehlte die halbe Mannschaft." Gleich fünf wichtige Akteure fehlten den Lausitzern bis kurz vor dem Spiel. Die Nationalspieler Dimitar Rangelow, Stanislaw Angelow, Ervin Skela, Ivan Radeljic und Igor Mitreski stießen erst am Donnerstag in Niedersachsen wieder zum Team. Zudem forderte der Verband Montenegros Savo Pavicevic an, um die mittlerweile überstandenen Oberschenkelprobleme beim 27-Jährigen zu untersuchen. "Die Verbände sollten bedenken, dass die Vereine die Spielergehälter bezahlen", sagte Heidrich und fügte an: "Ich bin froh, dass ab kommender Saison die Freitagsspiele in Länderspielwochen wegfallen." Auch Trainer Bojan Prasnikar war von der Terminplanung nicht begeistert. "Es ist schwierig, das Training auf die optimale Formation und die Beseitigung von Fehlern abzustimmen, wenn sechs Akteure fehlen", sagte der Slowene, der sicherheitshalber mit 19 statt 18 Spielern nach Hannover reiste. Zudem kündigte er an, nicht alle Nationalspieler in die Startelf zu stellen: "Das ist zu riskant. Ich kann schließlich nicht fünfmal wechseln."
Im Vergleich zur 0:3-Heimpleite gegen 1899 Hoffenheim plant Prasnikar ohnehin Umstellungen. So droht Innenverteidiger Mitreski die Bank, und Neuzugang Ivica Iliev könnte sein De[büt feiern. imgbox-right]https://www.reviersport.de/include/images/imagedb/preview_6462-6582.jpeg Hatte zuletzt nur 13 Mann im Training: 96-Coach Dieter Hecking. (RS-Foto: firo)[/imgbox] Auch Hannovers Trainer Dieter Hecking bezeichnete die personelle Situation als "nicht so leicht". Schließlich musste er ebenfalls sechs Spieler abstellen und hatte wegen den Verletzungen der Routiniers Michael Tarnat, Jiri Stajner und Tschawdar Jankow zuletzt nur 13 Mann zur Verfügung. "Klar wäre es besser, wenn wir mit dem vollen Kader trainieren könnten. Aber Länderspielreisen treffen die gesamte Bundesliga, da sind wir nicht allein", sagte Hecking und gab sich trotz der 0:3-Niederlage am vergangenen Samstag bei Schalke 04 kämpferisch. "Wir geraten nicht in Panik und rücken das wieder gerade. Wir haben das Selbstvertrauen zu sagen: Cottbus wird geschlagen", erklärte der 96-Coach, der wohl die gleiche Startformation wie in Gelsenkirchen bringen wird. Einzig über den Einsatz von Steven Cherundolo, beim 4:0-Heimsieg gegen Cottbus am letzten Spieltag der vergangenen Saison dreifacher Vorlagengeber, soll kurzfristig entschieden werden. Der US-Amerikaner kehrt erst am Freitagmorgen vom Länderspiel in Guatemala (1:0) zurück, bei dem der Rechtsverteidiger in der 60. Minute die Gelb-Rote Karte sah.