Die vom ehemaligen "TV-Bundestrainer" und Ex-Mainz-Coach Klopp trainierten Borussen gewannen zum Auftakt bei Labbadias Bayer Leverkusen verdient mit 3:2 (2:1). "Der Druck ist nicht mehr da, einfach locker spielen", grinste der starke Nelson Valdez, während Leverkusens Trainer Bruno Labbadia die mangelnde Chancenverwertung bemängelte.
Trotz des Sieges war Jürgen Klopp alles andere als guter Laune. "Bei Dede besteht der Verdacht auf Kreuzbandriss", teilte der Fußball-Lehrer mit. "Spielerisch bin ich auch nicht zufrieden. Wir hatten viele gute Momente, aber wir waren nicht aggressiv genug gespielt."
Damit beendete der BVB gleich im ersten Ligaspiel unter Klopp die genau ein halbes Jahr andauernde Auswärtsmisere. Den letzten Sieg in der Fremde hatte die Borussia am 16. Februar beim 2:0 bei Energie Cottbus gefeiert. Bayer knüpfte dagegen an das schwache Saisonfinale der vergangenen Runde an, als die Rheinländer sieben der letzten zehn Spiele verloren und somit noch den sicher geglaubten UEFA-Cup-Platz verspielten.
Der sehr fleißige Stürmer Nelson Valdez (4.), Mittelfeldakteur Florian Kringe (31.) und der wie Klopp aus Mainz gekommene Innenverteidiger Neven Subotic (49.) schossen die Treffer für die Borussen. Den zwischenzeitlichen Ausgleich in einer zwar nicht hochklassigen, aber sehr interessanten und abwechslungsreichen Partie erzielte Nationalstürmer Patrick Helmes (21.), der bei seiner Premiere im Bayer-Trikot eine ganz starke Vorstellung bot. Das zweite Leverkusener Tor erzielte Stefan Kießling (83.).
Vor 22.500 Zuschauern in der ausverkauften Baustelle BayArena brauchten die Gastgeber lange, um ins Spiel zu kommen. Vor allem im Mittelfeld fehlte das Tempo, die Abwehr wirkte ungeordnet, und der Schock durch Valdez' frühen Treffer schien den Gastgebern lange in den Knochen zu stecken. Als Helmes nach einem schönen Pass von Kießling sein erstes Bundesligator für Leverkusen erzielte, wurde die Partie immer ausgeglichener. In der Folge gab es Torchancen auf beiden Seiten, die aber auch durch zahlreiche Unzulänglichkeiten beider Defensivreihen begünstigt wurden.
In der 31. Minute hatte Helmes das 2:1 auf dem Fuß: Der Nationalstürmer hatte BVB-Keeper Roman Weidenfeller bereits ausgespielt, doch seinen Schuss schlug Subotic im letzten Moment von der Linie. Kurz vor der Pause musste der BVB einen Schock hinnehmen, als Weidenfeller mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden musste. Auch Leverkusen hatte ohne seinen Stammkeeper auskommen müssen. Rene Adler saß wegen einer Schulterprellung mit einer Armschlaufe auf der Tribüne und musste auch sein für Mittwoch geplantes Debüt in der Nationalmannschaft absagen.
In der zweiten Halbzeit kam unnötig Hektik in das bis dahin faire Spiel. Vor allem in der 58. Minute, als ein Fan auf den Platz gelaufen war und Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen) die Partie für zwei Minuten unterbrach, bis der Stadionsprecher über das Mikrofon für den Wiederholungsfall mit einem Spielabbruch drohte.