Seit gestern hat sich die Liste jedoch um einen Namen verlängert: Bajram Sadrijaj, im Sommer vom Bayernligisten TSG Thannhausen in den „Pott“ gewechselt, war keine zwölf Sekunden beim Pokalduell gegen Essen auf dem Feld, da flog er auch schon wieder vom Platz und dürfte damit den schnellsten Platzverweis der Dortmunder Vereinsgeschichte kassiert haben.
„Andere brauchen dafür zehn Jahre, ich habe meinen Rekord in einer halben Minute geschafft“, zog sich der Angreifer nach dem Abpfiff nicht in sein Schneckenhaus zurück, sondern bezog Stellung zu den Vorfällen: „Ich habe meinen Gegenspieler schon getroffen, aber auch der Ball war dabei. Eine Gelbe Karte hätte meines Erachtens gereicht.“ Die Entscheidung von Schiedsrichter Dr. Felix Brych war dabei durchaus richtig, auch wenn unter Umständen das vielzitierte „Fingerspitzengefühl“ eine Hinausstellung hätte verhindern können.
„Die Karte nehme ich zu 70 Prozent auf meine Kappe“, übernahm Jürgen Klopp eine Teilschuld am Platzverweis für seinen jungen Hoffnungsträger, der bislang zu den Gewinnern der Vorbereitung zählte: „Bajram wird uns in der Offensive noch ganz viel Freude machen, aber in der Szene hat er sicherlich meine Worte etwas überinterpretiert.“ Ein Eindruck, den das heutige Geburtstagskind – er wird 22 Jahre alt - voll bestätigte: „Das war sicherlich etwas übermotiviert von mir. Der Trainer hat mir gesagt, ich soll Gas geben. Dann war die Szene auch noch direkt vor der Bank. Da kam einiges zusammen.“
Sein Lachen hatte der Angreifer, der nur für den Cup-Wettbewerb gesperrt wird, auch nach dem persönlichen Tiefschlag nicht verloren, es überwog die Freude über den Erfolg seines Teams, das die Hürde RWE letztlich auch ohne ihn überspringen konnte: „Ich habe in der Kabine natürlich die Daumen gedrückt. Jetzt sind wir eine Runde weiter, ab jetzt konzentriere ich mich auf die Bundesliga alles andere ist Nebensache. Für meinen Geburtstag war das allerdings eher doof.“