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Köln: "Pitbull" Petit neuer Prinz beim FC
Scolaris Abräumer bei der EM

Köln: "Pitbull" Petit neuer Prinz beim FC
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Für Ball-Künstler Cristiano Ronaldo war er an der Tischtennis-Platte ein Albtraum, für General Felipao der wichtigste Soldat auf dem Feld´.

Und für den 1. FC Köln verkörpert er die Hoffnung auf alte, große Fußball-Zeiten: Armando Goncalves Teixeira, kurz Petit, darf als echter Transfer-Coup des dreimaligen deutschen Meisters und viermaligen DFB-Pokalsiegers, der seit einem Jahrzehnt zwischen erster und zweiter Liga pendelt, bezeichnet werden. "Die Fans glauben an meinen Wert. Ich werde versuchen, durch meine Erfahrung diese Erwartungen zu erfüllen", sagte der 31 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler, der vom portugiesischen Rekordmeister Benfica Lissabon an den Rhein gelotst und von den Fans frenetisch empfangen wurde.

"Prinz Petit" in Anlehnung an Idol Lukas Podolski, kurz Prinz Poldi, wurde er kurzerhand getauft. Die Begeisterung und Wertschätzung, die er bei der Ankunft in Köln erfuhr, wurde ihm vom damaligen portugiesischen Nationalcoach Luiz Felipe Scolari schon entgegengebracht. "Petit verteilt die Bälle sehr gut. Er bereitet für Deco und Joao Moutinho die Situationen vor, durch die sie das Spiel gestalten können", sagte das brasilianische Trainer-Unikum, das mittlerweile beim FC Chelsea das sportliche Sagen hat, bei der EM-Endrunde in Österreich und der Schweiz.

"Er ist taktisch perfekt und er steht in der Defensive immer richtig." Das hat auch Portugals Superstar Ronaldo zu spüren bekommen, als er im Training beim 5 gegen 5 gegen Petits Team verlor oder beim Tischtennis die nächsten Niederlagen einstecken musste. Den Künstlernamen Petit hat der neue Star in Köln als Reminiszenz an seine Herkunft, er wurde im französischen Straßburg geboren. Genannt wird er aber wegen seiner Zähigkeit auch "Pitbull".

Eine Tätowierung auf der Wade zeigt das Konterfei dieser Kampfhundrasse. Es passt zur Spielweise, aber vor allem auch zu seinem Leben. Im Alter von zwei Jahren siedelt Petit mit seinen Eltern in die Heimat über, er wächst in Portos Armenviertel Bom Pastor auf. Er ist als Straßenfußballer groß geworden, zum Training muss Petit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. "Das Leben dort war nicht einfach. Hart war auch die Zeit mit 18, damals wurde ich zum Militär eingezogen. Da wollte ich schon mit dem Fußball aufhören", erzählte Petit dem Express.

Davon abgehalten habe ihn damals sein Trainer Jaime Pacheco. Petit feierte zwei Meisterschaften mit Benfica, absolvierte bislang 57 Länderspiele für Portugal, wurde EM-Zweiter 2004 und WM-Vierter 2006. Vom Endturnier in Deutschland hatte er noch das Spiel in Köln in Erinnerung, wo 42.000 Zuschauer Portugal, Gegner Angola und sich selbst gefeiert hatten. "Das Flair in der Stadt, das Flair im Stadion - das habe ich nicht vergessen", sagt er. Die Familie steht bei Petit ganz oben, die Namen seiner Ehefrau Carla und der Kinder Barbara und Goncalo sind auf dem rechten Unterarm verewigt. Carla kennt Petit übrigens seit 26 Jahren: "Wir sind im selben Viertel zur Welt gekommen. Die Liebe wurde uns also in die Wiege gelegt."

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