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Klinsmann bittet Fans um Geduld
"Das wird Monate dauern, vielleicht auch ein, zwei Jahre"

Bayern: Klinsmann bittet Fans um Geduld
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Das hatte sich Jürgen Klinsmann sicherlich ganz anders vorgestellt.

Bayern Münchens neuer Trainer hat mit seiner Mannschaft die Generalprobe für das erste Pflichtspiel der Saison - dem Erstrundenmatch im DFB-Pokal bei Drittligist Rot-Weiß Erfurt am Sonntag - verpatzt.

Jose Mourinho gilt als Mann der klaren Worte. "Wir wollen im Mai einige Titel haben. Eine Saison ohne Titel wäre ein Desaster", sagte der exzentrische Trainer von Inter Mailand nach dem 1:0 (0:0) gegen Bayern München im Spiel um den Franz-Beckenbauer-Cup. Jürgen Klinsmann saß daneben und lächelte nur. Der neue Coach des deutschen Meisters wusste in diesem Moment aber genau, dass auch er vor allem an Titeln gemessen wird.

Am Sonntag wird es für den FC Bayern im DFB-Pokal bei Drittligist Rot-Weiß Erfurt erstmals so richtig ernst, ehe am 15. August gegen den Hamburger SV der Start in die Bundesliga ansteht. Die verpatzte Generalprobe gegen Inter zeigte auf jeden Fall schon einmal, dass die Münchner noch einige Probleme haben.

Entsprechend bauten Manager Uli Hoeneß und Klinsmann nach seiner Heimpremiere schon einmal vor und baten erneut um Geduld. Es sei angesichts der vielen Verletzten und des unterschiedlichen Trainingsniveaus klar, "dass es einen holprigen Start geben kann", meinte Hoeneß. "Wir werden erst Ende August oder Anfang September unseren Leistungsstand erreicht haben", sagte Klinsmann und fügte in Bezug auf die von ihm geforderte Philosophie sogar an: "Das wird Monate dauern, vielleicht auch ein, zwei Jahre." Er sei selbst gespannt, "wie das in ein paar Monaten ausschauen wird." Ob Klinsmann beim FC Bayern jedoch so viel Zeit haben wird, bleibt abzuwarten.

Nach der Niederlage gegen den italienischen Champion durch ein Tor von Mancini (52.) gab es schon die ersten Pfiffe der 64.000 Fans, nachdem die Bayern wenig vom angekündigten offensiven, aggressiven und dominanten Fußball gezeigt hatten. "Gegen zehn Abwehrspieler ist es eben schwer", analysierte Hoeneß. Und außerdem fehle eben ohne Luca Toni und Franck Ribery die Durchschlagskraft. Trotzdem sei er nicht unzufrieden. Auch Klinsmann gab sich trotz der dürftigen Darbietung moderat. Das Spiel sei in Ordnung gewesen, insbesondere Toni Kroos habe ihm gefallen. Um noch schneller zu spielen, fehle jedoch noch die Kraft: "Wir haben noch nicht die Voraussetzungen, um Inter unter Druck zu setzen." Dennoch zeigte sich der ehemalige Bundestrainer zuversichtlich, gegen Erfurt keine Blamage zu erleben: "Ich glaube, dass wir gut genug sind, um die ersten Hürden im Pokal und in der Liga zu schaffen." Allerdings plagen die Münchner derzeit erhebliche Personalprobleme. In Erfurt werden definitiv Ribery, Tim Borowski, Willy Sagnol, Jörg Butt, Jose Sosa und Breno fehlen. Fraglich ist nach wie vor der Einsatz von Toni, der nach einem Muskelfaserriss erst wieder das Training aufgenommen hat. Martin Demichelis musste gegen Inter nach einem Schlag auf den Unterschenkel ausgewechselt werden. Bastian Schweinsteiger fehlte wegen eines grippalen Infekts. Klinsmann hofft aber, dass beide spielen können. Während die Bayern kurz vor dem Saisonstart stehen, hat Inter noch drei Wochen Zeit, bis die Serie A beginnt. Mourinho wollte das Spiel deshalb nicht überbewerten. Es sei ein "guter Test gegen eine Mannschaft mit Weltruhm" gewesen. Man habe aber gemerkt, dass sein Team noch müde sei und ebenfalls etliche Leistungsträger gefehlt hätten. Deshalb will der Portugiese "jeden Tag, jede Minute nutzen, um die Spieler zu verbessern". Genau das gleiche Ziel verfolgt auch Klinsmann, damit am Ende die gewünschten Titel stehen.

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