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Erneuter Ansturm auf Dauerkarten/Wartelisten-Stopp bei Schalke 04
BVB rechnet mit 50.000 Abos

DFL: Erneuter Ansturm auf Dauerkarten
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Eine geschlossene Warteliste auf Schalke, der altbekannte Zuschauer-Krösus aus Dortmund und zwei Aufsteiger mit gewaltigem Fan-Potenzial: Der Ansturm auf die Dauerkarten kennt auch vor der 46. Saison der Fußball-BUndesliga fast keine Grenzen.

Gut zwei Wochen vor dem Anpfiff der neuen Spielzeit am 15. August rechneten die 18 Erstligisten mit insgesamt 415.539 "Permanent"-Tickets in der Runde 2008/2009, bislang sind rund 409. 900 an den Fan gebracht. Im vergangenen Jahr hatten die damaligen Bundesliga-Klubs - also inklusive 1. FC Nürnberg, MSV Duisburg und Hansa Rostock - 390.690 Dauerkarten abgesetzt. Das waren 24.749 Billetts weniger als jetzt angestrebt.

Spitzenreiter ist auch in diesem Jahr wieder "Titelverteidiger" Borussia Dortmund, der Rekordmeister Bayern München (37.500) zumindest in der Kategorie der verkauften Dauerkarten vor der Saison den Rang abläuft. Die Westfalen haben bislang über 49.000 Tickets verkauft und steuern erneut auf die Marke von 50.549 Billetts zu, die bereits in der vergangenen Runde eine Bundesliga-Rekord bedeuteten. "Nach Platz 13 in der abgelaufenen Saison ist diese Zahl natürlich sehr erfreulich", meinte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und führt die Euphorie zu einem "gewissen Prozentsatz" auch auf die Verpflichtung des neuen Trainers Jürgen Klopp zurück.

Vererben ihre Tickets eher, als dass sie sie verkaufen: Schalker Fans. (Foto: firo)

Mit "Kloppo" als Zugpferd warb der Klub unter anderem auf großen Plakaten an der viel befahrenen Bundesstraße 1. Dass die alte Bestmarke bislang noch nicht eingestellt werden konnte, liegt laut BVB-Pressechef Josef Schneck nur daran, dass es auf der Südtribüne eine "freiwillige Selbstbeschränkung" gibt. Eine vierstellige Anzahl an Stehplatzkarten wird zurückgehalten, um diese als Tagestickets zum Beispiel an Fanklub-Mitglieder zu verkaufen.

Auch Dortmunds Erzfeind Schalke 04 mobilisiert weiter die Massen. So sehr, dass die Warteliste für die Dauerkarten unlängst geschlossen werden musste. Nach Ablauf der entsprechenden Fristen lagen den Königsblauen bei 159 Abo-Kündigungen 8635 Neubestellungen vor, die sich auf den Wartelisten registriert hatten. "Die Karten bei uns werden eher vererbt als verkauft", sagte Schalke-Pressesprecher Gerd Voss über den fast aussichtslosen Kampf.

Die maximale Zahl von 43.190 Dauerkarten hatten der Drittplatzierte der Vorsaison bereits vor Wochen erreicht. Dasselbe Bild zeigte sich bei den Aufsteigern: Der 1. FC Köln gab keine Dauerkarten in den Verkauf, da die 25.000 Inhaber ihre Rundenbilletts aus der 2. Liga in die Bundesliga übernahmen. Borussia Mönchengladbach indes verzeichnete mit 26.000 Tickets bereits Anfang Juli einen neuen Vereinsrekord. Und 1899 Hoffenheim steigerte seinen diesbezüglichen Absatz um knapp 400 Prozent auf 13.300 und stellte dann den Verkauf ein. "Es gab einen regelrechten Run. Wir hatten mit zirka 10.000 Dauerkarten gerechnet", berichtete Hoffheims Pressesprecher Markus Sieger.

Ihre Verkäufe an Dauerkunden konnten bislang unter anderem auch der stark ambitionierte VfL Wolfsburg (14.600 statt 12.000 in der vergangenen Saison), Eintracht Frankfurt (26.000/25.000) und Energie Cottbus (6500/5000) steigern. Vereine wie der VfB Stuttgart (25.000) oder der Karlsruher SC (18.000) stellten den Dauerkartenverkauf nach der erreichten Höchstgrenze unlängst ein. Hertha BSC unterdessen setzt auf den Faktor Zeit. Um die Marke der vergangenen Saison (16.500) zu erreichen, fehlen noch rund 2700 Karten. "Allerdings liegen wir im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres um 1000 Tickets besser", erklärte Hertha-Geschäftsführer Ingo Schiller. Knapp 55 Prozent der verkauften Tickets in der Spielzeit 2007/2008 waren Dauerkarten, was laut Deutscher Fußball Liga (DFL) nicht zuletzt an der guten Infrastruktur liegt. "Die Liga bietet den Fans nicht nur den spannendsten Wettbewerb, sondern auch die modernsten Stadien und die bei weitem niedrigsten Eintrittspreise aller Top-Ligen in Europa", betonte Christian Müller, DFL-Geschäftsführer Finanzen und Lizenzierung, das Phänomen des anhaltenden Zuschauer-Booms.

Allerdings warnte Sportmarketing-Experte Hartmut Zastrow (Sport+Markt) in diesem Zusammenhang davor, die Fußball-Lust der (Dauerkarten-)Kunden auszunutzen. "Preiserhöhungen sollten moderat bleiben. Denn treue Anhänger zu vertreiben, liegt nicht im Interesse der Vereine. Allerdings wird es weiterhin moderate Anpassungen geben", sagte Zastrow im ARD-Onlinedienst.

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