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Sammer noch immer nicht zufrieden

Bayern: "Der beste Start bedeutet mir gar nichts"
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Sechstes Spiel, sechster Sieg - Die Bayern haben sich auch vom einstigen Erzrivalen Werder nicht stoppen lassen. Und trotzdem ist Matthias Sammer nicht glücklich.

Kapitän Philipp Lahm war zufrieden, Trainer Jupp Heynckes beruhigt, nur Sportdirektor Matthias Sammer fand nach dem 2:0 (0:0)-Arbeitssieg bei Werder Bremen noch ein Haar in der Bayern-Suppe. "Wir haben jetzt sechsmal hintereinander gewonnen, aber dafür gibt es am Ende keine Auszeichnung", formulierte der Ex-Europameister scharf und berechnend zugleich.

"Du kannst heute mal versuchen, irgendwo auf einen Balkon zu rennen - da wird dir keiner was überreichen. Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht irgendwann alle mit hängenden Schultern laufen, weil so viele darauf geklopft haben", so redete sich "Motzki" Sammer weiter in Rage. "Der beste Start bedeutet mir gar nichts", sagte er der Bild am Sonntag.

"Heute wird dir keiner was auf dem Balkon überreichen"

Niemand, so das Sammersche Credo, soll sich beim Rekordmeister gelassen zurücklehnen, auch nach einer solchen Serie nicht. Dabei dokumentierte die am Ende immer einseitigere Partie nur, dass der Tabellenführer Gegner vom Kaliber der Hanseaten selbst an einem Durchschnittstag nicht mehr fürchten muss.

Eine knappe Stunde lang strapazierten die Münchner die Geduld ihres Trainers mit eher behäbigem Fußball, dann reagierte Heynckes: Xherdan Shaqiri und Mario Mandzukic rein, Toni Kroos und Claudio Pizarro raus. Schon nahmen die Gäste sichtbar mehr Fahrt auf und erzielten in der Schlussphase binnen 120 Sekunden durch Luiz Gustavo (81.) sowie Mandzukic (83.) die entscheidenden Treffer zu einem hochverdienten Erfolg.

"Wir haben die Klasse, enge Spiele, in denen es nicht optimal läuft, am Ende doch zu gewinnen", sagte Heynckes selbstbewusst, und auch Lahm war und ist von den außergewöhnlichen Fähigkeiten seiner Teamkollegen überzeugt: "Selbst wenn bei uns Spieler ausfallen, haben wir immer eine hohe Qualität auf der Bank."

Bremen erkennt Bayerns Überlegenheit an

Vor nicht allzu langer Zeit noch auf Augenhöhe mit dem Spitzenreiter, können die Hanseaten dem einstigen Kontrahenten in zahlreichen Nord-Süd-Gipfel derzeit bestenfalls in den Bauchnabel gucken. "Bayern München - das ist im Moment nicht unsere Gewichtsklasse", erklärte Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs, ein wenig Resignation schwang da schon mit.

Die Norddeutschen mühten sich redlich, doch mehr als eine einzige Torchance für den Österreicher Marko Arnautovic (70.) sprang vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion für die Platzherren nicht heraus. "Gegen diesen Gegner war nicht mehr drin, das müssen wir akzeptieren", fasste Coach Thomas Schaaf zusammen: "Persönlich kann ich mit dem Ergebnis gut umgehen."

Das Bremer Urgestein weiß sehr genau, dass an eine Rückkehr in die Champions League, in der man vor wenigen Jahren noch Stammgast war, mit seiner jungen Truppe kurzfristig nicht zu denken ist: "Wir können sicherlich besser spielen, aber gegen Gegner wie den FC Bayern braucht es mehr Mut und mehr Selbstvertrauen, besonders im Angriff."

Und so bleibt die Qualifikation für die Europa League das erklärte Saisonziel an der Weser. "Dafür beginnt jetzt die Phase des Gewinnenmüssens", sagte Allofs fordernd. Gegen den FC Augsburg, die SpVgg Greuther Fürth und Mainz 05 sollen in den kommenden Wochen die notwendigen Punkte geholt werden. Denn gegen die Großen der Liga, so Innenverteidiger Sebastian Prödl, "fehlt uns immer noch ein kleines Stück."

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