Heißt das, dass Jupp Heynckes auch 2014 noch Trainer der Bayern sein könnte?
Warum denn nicht! So einer Persönlichkeit sollten wir das Gefühl geben, wir haben uns nach innen und nach außen gar nicht zu begrenzen. Fakt ist, dass der Vertrag bis 2013 läuft. Aber ich habe noch nie gehört, dass ein Vertrag nicht erweitert werden kann.
Wie optimistisch sind Sie, dass der FC Bayern mit dieser Mannschaft die Ziele erreichen kann?
Das ist doch auch eine Frage der Definition. Belastet mich das Ziel oder orientiere ich mich am Weg? Ich orientiere mich am Weg. Allerhöchste Ziele machen mir nie Angst.
Wie sehen die Ziele konkret aus?
Man muss die Dinge gar nicht benennen. Es muss jeder spüren, was wir wollen. Auch vor dem Supercup waren wir zurückhaltend. Aber es ist doch klar, dass ein Finale dazu da ist, dass wir es gewinnen wollen, genauso eine Meisterschaft. Wir kennen unseren Auftrag und die Sehnsüchte unserer Fans. Wir sollten ihnen vermitteln, dass wir in aller Konsequenz daran arbeiten. Beim FC Bayern sind die Ziele immer das Maximum, was man erreichen kann - in allen Wettbewerben.
Wie muss die Mannschaft aussehen, um diese Vorgaben zu erfüllen?
Wir brauchen klare Strukturen und Hierarchien. Ohne ist Erfolg nicht möglich. Wir haben das beim DFB analysiert. Die Mannschaften, die Welt- und Europameister wurden, hatten immer klare Führungsstrukturen. Aber wir haben doch lange Zeit gar nicht mehr zugelassen, dass ein Spieler anders war. Wie lange haben wir denn auf die Müllers, Badstubers, Götzes oder Özils gewartet? Das sind die Freigeister, die Kreativen, die den Unterschied in einer Mannschaft ausmachen können.
Was erwarten Sie von Ihren Führungsspielern Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger...?
... Manuel Neuer. Der Geist des FC Bayern muss auch auf sie wirken. Sie müssen lernen, ein Bündnis für diesen Verein einzugehen. Sie müssen sich respektieren, sie müssen sich akzeptieren im Interesse des Vereins. Sie haben eine wichtige Aufgabe, die Mannschaft als verlängerter Arm des Trainers auf und neben dem Platz zu führen, sogar mit zu erziehen.
Wie soll das aussehen?
Da kommt ein Emre Can oder ein Mitchell Weiser, die könnten noch A-Jugend spielen. Da können wir doch nicht sagen, die Spieler sind alle gleich. Wie soll das denn funktionieren? Die jungen Spieler müssen lernen, dass sie in dieser Mannschaft herzlich willkommen sind, aber hierarchisch erst einmal ganz kleine Lichter sind.