Der deutsche Fußball-Rekordmeister gewann durch den 17. Saisontreffer des Nationalspielers (60.) und des Torerfolgs von Robben in der Nachspielzeit (90.+2) gegen den VfL Wolfsburg mit 2:0 (0:0) und behauptete zunächst einmal die Tabellenführung. Der FC Bayern, der zum Start 1:3 in Gladbach verloren hatte, war gegen den von Felix Magath betreuten VfL klar überlegen, überzeugen konnte er aber trotz der Rückkehr von Superstar Franck Ribéry nicht.
Für Bayerns Ex-Coach Felix Magath war es dagegen nach zuletzt zwei Siegen ein Rückschlag. München bleibt für Wolfsburg ohnehin ein schlechtes Pflaster. Im 17. Gastspiel setzte es für den VfL die 16. Niederlage. Nur 2001 war ein Remis geglückt (3:3).
Nach dem verpatzten Auftakt und der Aufregung um die "Facebook-Affäre" unter der Woche waren die Münchner auf Wiedergutmachung aus. Dies gelang zumindest vom Ergebnis her. Zwar zeigte der FC Bayern wie von Heynckes gefordert mehr Einsatz, spielerisch war es vor 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena aber keine Offenbarung. Immerhin zeigte sich die Abwehr nach der jüngsten Kritik stabil.
Das Bemühen, Wolfsburg unter Druck zu setzen, war jedoch von Beginn an zu spüren. Bereits in der 7. Minute hatte Ribéry die erste große Chance für den Rekordmeister. VfL-Keeper Diego Benaglio konnte den strammen Schuss des Franzosen jedoch parieren.
Ribéry war nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre in die Anfangsformation der sehr offensiv ausgerichteten Bayern zurückgekehrt, was sich zumindest in der ersten Hälfte positiv auswirkte. Immer wieder war es der Nationalspieler, der mit seinen Dribblings für Unruhe in der Gäste-Abwehr sorgte.
Allerdings fehlten dem Spiel der Bayern in den entscheidenden Momenten die Ideen, die Genauigkeit oder wie im Fall Gomez die Konzentration, um die dicht gestaffelte Wolfsburger Defensive auszuhebeln. Der Torjäger stand in der 18. Minute plötzlich völlig frei vor Benaglio, brachte den Ball aber nicht richtig unter Kontrolle und verstolperte letztendlich die Riesenmöglichkeit. Eine weitere gute Chance verpasste der schwache Thomas Müller (40.). Zudem hätte Schiedsrichter Felix Zwayer bei einer Attacke von Ricardo Rodriguez gegen Ribéry kurz danach auf Strafstoß entscheiden können.
Das kampfstarke Team von Magath, der in Felipe Lopes, Rodriguez und Petr Jiracek zunächst drei seiner acht Wintereinkäufe aufbot, konnte sich nur selten befreien. Nur zweimal wurde es in der ersten Hälfte für die Bayern richtig gefährlich. In der 12. Minute landete eine verunglückte Kopfball-Rückgabe von Kapitän Philipp Lahm bei Ashkan Dejagah, der aber verzog. Kurz vor der Pause legte dann der ansonsten unauffällige Bastian Schweinsteiger für den wiedergenesenen Mario Mandzukic auf, der konnte das Geschenk jedoch auch nicht nutzen, da Schweinsteiger mit letztem Einsatz seinen Fehler gutmachte.
Nach dem Wechsel blieben die Bayern zwar am Drücker, herausgespielte Chancen gab es aber kaum zu bewundern. So sorgte schließlich eine Standardsituation für die Führung. Nach Freistoß von Toni Kroos stand Gomez plötzlich frei vor Benaglio. Diesmal ließ er sich die Möglichkeit nicht entgehen. Wolfsburg legte in der Folgezeit zwar etwas zu. Vielmehr hatten die Gäste Glück, dass Benaglio erneut gegen Ribéry auf dem Posten war (80.).
Bei den Bayern verdiente sich Ribéry angesichts seiner Leistung vor der Pause die beste Note. Zudem agierte Jerome Boateng souverän. Beim VfL konnten Benaglio und Rodriguez, der Arjen Robben gut im Griff hatte, am besten gefallen.