"Plötzlich hat der Aufsichtsrats-Chef Rieckhoff - mit dem ich übrigens nie ein persönliches Wort gesprochen habe - durch seine Äußerungen einen öffentlichen Druck in die Gespräche gebracht. Es entstand der Eindruck, alles sei bereits beschlossene Sache, dem war aber nicht so", sagte Sammer der Bild am Sonntag.
Dass der HSV Zeitdruck aufbaute, habe ihn "schon verwundert. Der HSV-Aufsichtsrat wusste, dass ich unter anderem noch in Ruhe einige persönliche Dinge klären wollte. Es sollte auf keinen Fall zeitlicher Druck entstehen", sagte Sammer. An die Absprache habe sich der HSV nicht gehalten. Zudem sei den Klub-Verantwortlichen "die Möglichkeit, am Ende vielleicht doch keine Lösung zu finden", bekannt gewesen.
Er habe vor der Vertragsunterschrift noch familiäre Dinge klären wollen, sagte der 43-Jährige. Die "Eckpunkte" des Vertrages mit dem HSV seien bereits ausgehandelt gewesen. Dass er nun als Umfaller gelte, sei ihm egal. "Umfallen kann nur der, der sich von vornherein festgelegt hat. Ich erwarte auch kein Verständnis, von niemandem. Aber ich weiß, dass ich meinen Gesprächspartnern gegenüber immer mit offenen Karten gespielt habe. Deshalb geht es mir mit der Entscheidung gut."
Es ist der Initiative von Theo Zwanziger zu verdanken, dass Sammer weiter für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) arbeitet. "Dort wollte ich erklären, dass ich mindestens noch das Wochenende benötige, um meine Zukunft zu klären", sagte Sammer: "Aber der DFB hat darauf bestanden, dass ich eine Stellungnahme abgebe. Und da ich mit dem HSV noch nicht in allen Punkten einig war, habe ich mich zu meinem Arbeitgeber bekannt - und das ist der DFB!" Nun zähle nur der DFB.
Der HSV wollte Sammer als Sportdirektor installieren. Diese Funktion ist jetzt weiterhin Bastian Reinhardt vorbehalten.