Der HSV steckt dagegen weiter im Tabellenmittelfeld fest und verliert den angepeilten Platz im internationalen Geschäft immer mehr aus den Augen.
Vor 51.225 Zuschauern in der Hamburger Arena brachte Ex-HSV-Profi Sidney Sam die Gäste im ersten Durchgang in Führung (30. Minute). Nach dem Ausgleich zu Beginn der zweiten Hälfte durch ein Eigentor von Arturo Vidal (48.) sorgte die Werkself innerhalb von fünf Minuten für eine Vorentscheidung: Zunächst machte Vidal seinen Fehler durch das 2:1 für Bayer wieder gut (61.), dann erhöhte Renato Augusto auf 3:1 (66.). Als Letzterer in der 78. Minute auch noch das vierte Leverkusener Tor erzielte, skandierte das Hamburger Publikum bereits: "Wir haben die Schnauze voll!" Auch das 2:4 des eingewechselten Eljero Elia (79.) konnte das Pfeifkonzert zum Abpfiff nicht mehr verhindern.
Dabei erarbeiteten sich die Platzherren zunächst ein leichtes Übergewicht, ohne allerdings zu zwingenden Torchancen zu kommen. Leverkusen agierte dagegen bei den zuletzt heimstarken Hanseaten anfänglich abwartend, kam aber vereinzelt zu gefährlichen Angriffen.
So hatte Bayer die erste Gelegenheit zur Führung, als Eren Derdiyok in der 20. Minute schön von Arturo Vidal bedient wurde, jedoch freistehend vor dem Hamburger Tor in Frank Rost seinen Meister fand. Etwas später machte es Sam besser, der nach einer Flanke von Tranquillo Barnetta und dem anschließenden Kopfball von Vidal auf der linken Strafraumseite an den Ball kam und aus spitzem Winkel vorbei an Rost traf.
Dem HSV war indes der Respekt vor den in dieser Saison auswärts noch ungeschlagenen Leverkusenern anzumerken, sodass man erstmals seit dem 22. September (1:3 gegen Wolfsburg) wieder eine Heimpleite kassierte. Die Norddeutschen blieben im Angriff meist harmlos und wachten erst in aussichtsloser Lage in den Schlussminuten auf.
Der zwischenzeitliche Ausgleich, bei dem Vidal eine Hamburger Ecke unglücklich ins eigene Tor ablenkte, sorgte nur kurzzeitig für Hoffnung. Bei den folgenden drei Bayer-Treffern offenbarte die HSV-Abwehr eklatante Schwächen, die gnadenlos ausgenutzt wurden. Elias 2:4 kam zu spät, um noch einmal eine Wende einzuleiten.