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Stuttgart: VfB-Motto
Ohne Keller aus dem Keller

Stuttgart: Ohne Keller aus dem Keller - Labbadia kommt
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Nach Medieninformationen hat Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart am Tag nach der 1:2-Niederlage bei Hannover 96 seinen Trainer Jens Keller entlassen.

Ohne Keller aus dem Keller: Mit diesem Motto will der VfB Stuttgart den zweiten Abstieg der Vereinsgeschichte verhindern. Die Schwaben haben sich laut Berichten verschiedener Medien am Samstag, einen Tag nach der 1:2 (0:1)-Niederlage bei Hannover 96, von Trainer Jens Keller getrennt. Neuer und damit dritter Coach beim VfB in diesem Jahr soll Bruno Labbadia werden.

Die bevorstehende Entlassung von Keller war bereits mit Händen zu greifen, als der noch amtierende Coach emotionslos und in dieser Schärfe auch überzogen seine Spieler kritisierte. "Das hatte nichts mit Abstiegskampf zu tun, in der ersten Halbzeit waren wir überhaupt nicht auf dem Platz", sagte er nach seiner fünften Niederlage im 13. Pflichstpiel mit dem VfB. Wenige Stunden später war das Thema Keller in Stuttgart nach nur 59 Tagen erledigt.

Der 40 Jahre alte Nachfolger des im Oktober gefeuerten Christian Gross hat seine Chance nicht genutzt und die sportliche Situation beim Ex-Meister nicht verbessert. Dem furiosen 6:0 gegen Werder Bremen standen viele schwache Spiele gegenüber, seit mittlerweile sechs Pflichtspielen ist man am Neckar ohne Sieg. Das für Samstagvormittag angesetzte Training wurde kurzfristig abgesagt.

Dennoch wollte der VfB auf SID-Anfrage die Trennung zunächst nicht bestätigen. Allerdings wurde für Sonntagmittag eine Pressekonferenz erwartet. Auf der, da waren sich die Klub-Kenner einig, wird Labbadia als neuer Coach präsentiert. Der ist seit seinem Rauswurf beim Hamburger SV im April ohne Job und soll einen Vertrag bis Saisonende erhalten, der im Falle des Klassenerhalts um eine weitere Spielzeit verlängert werden kann. Mehr als je eine gute Halbserie bei Bayer Leverkusen und dem HSV hat der 44-Jährige in der Bundesliga bislang aber nicht zu bieten.

Zu tun hätte der neue Cheftrainer mehr als genug, der VfB demonstrierte vor 36.207 Zuschauern in Hannover erhebliche Defizite in allen Mannschaftsteilen. "Wir machen viel zu viele Fehler. Es muss in die Köpfe rein, dass wir in einer sehr kritischen Situation sind", sagte Mannschaftskapitän Matthieu Delpierre. Die Defensivprobleme traten erneut auf, erschwerend hinzu kam diesmal eine Offensive, die ihren Namen nicht verdiente - Nationalspieler Cacau ausdrücklich eingeschlossen. Kein Zufall, dass der zwischenzeitliche Ausgleich durch Innenverteidiger Georg Niedermeier (75.) erzielt wurde.

Die Niedersachsen hingegen haben momentan genau das, was beim VfB fehlt: Spielerische Klasse, Leidenschaft und auch das nötige Quäntchen Glück im richtigen Moment. Und vor allem einen brandgefährlichen Torjäger: Mit zwei Treffern (35. und 76. Minute) stockte der Ivorer Didier Ya Konan sein Konto auf neun Bundesligatore auf. Der Afrikaner ist in einer derart starken Verfassung, dass es immer schwieriger sein dürfte, ihn über 2012 hinaus an "96" zu binden.

"Didier ist ein guter Junge, aber wir werden schon unseren ganzen Charme einsetzen müssen, um einen neuen Vertrag aushandeln zu können", bekannte Sportdirektor Jörg Schmadtke. Ya Konan wird Hannover aber zum Hinrunden-Abschluss beim 1. FC Nürnberg fehlen, weil er sich einen Einriss am Außenmeniskus im rechten Knie zuzog und operiert wird.

Mit Coach Mirko Slomka hat der Verein wegen eines neuen Kontraktes Gespräche, das allerdings in aller Gemütlichkeit. Schmadtke: "Wir sind im Gespräch, aber auch nicht unter Zeitdruck."

Druck macht nach fünf Siegen hintereinander und der besten Halbserie der Hannoveraner Bundesliga-Geschichte eher das Publikum, das schon unüberhörbar von internationalem Fußball träumt. Außenverteidiger Christian Schulz, der bereits Champions-League-Erfahrung bei Werder Bremen sammelte: "Natürlich spürt man die Begeisterung in der Stadt, aber die Saison ist noch lang."

Euphorischer hingegen der treffsichere Ya Konan, bei Rosenborg Trondheim ebenfalls schon in der Königsklasse aktiv. "Wir haben ein wirklich gutes Team. So langsam glaube ich, dass wirklich alles möglich ist", sagte der 26-Jährige.

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