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Bleibt Podolski der "ewige Poldi"?

Köln: Lukas Podolski - Der "ewige Poldi"
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Bastian Schweinsteiger hat es vorgemacht. Er hat den "Schweini" abgelegt. Ist ein "echter Mann" geworden, ein Leistungsträger, Führungsspieler und Meinungsmacher.

Eine ähnliche Entwicklung will nun auch Lukas Podolski beim 1. FC Köln nehmen. Der 25-Jährige war und ist überall immer nur der "Poldi", die zweite Hälfte des fröhlichen Lausbubenduos aus dem Sommermärchen 2006, das nie so eng befreundet war, wie es die Medien und Fans gerne gehabt hätten. "Die Ehe mit Schweini, die hat es doch nie gegeben", stellte Podolski schon vor Jahren klar.

Doch während aus "Schweini" nach und nach der reife Schweinsteiger wurde, stellt sich die Frage: Bleibt Lukas Podolski auf ewig "der Poldi"? Hat die Rheinische Post mit ihrer Feststellung Recht, dass Schweinsteiger inzwischen erwachsen sei, Podolski aber "immer noch ein großer Junge"?

Podolski als Anführer der "jungen Wilden"

Mit seinem Image als fröhlicher Kumpeltyp hat Podolski grundsätzlich kein Problem. Aber er will ernst genommen werden. Wie ernst ihm das ist, zeigten die letzten Wochen. Als Trainer Zvonimir Soldo ihn im Spiel gegen den FC St. Pauli (1:0) vor zwei Wochen als einzige Sturmspitze aufstellte und ihm sogar die Spielführerbinde übergab, wirkte Podolski als Anführer der "jungen Wilden" wie beflügelt.

Lukas Podolski hat bereits zwei WM-Teilnahmen hinter sich (Foto: firo).

Nach dem 0:0 bei Bayern München formulierte er die vollmundige Kampfansage, bis zum Saisonende im Sturmzentrum zu spielen, wo er sich am wohlsten fühlt. Und nach dem 0:2 am Dienstag bei Tabellenführer FSV Mainz 05 kritisierte er die Defensiv-Taktik so harsch, dass Soldo sich darüber überrascht zeigte. Für die einen war dies ein weiteres Zeichen für Podolskis latente Unzufriedenheit, andere sahen darin einen Schritt zu mehr Verantwortung.

Nach der WM 2006 ging es bergab

Schweinsteiger ist den Weg zum "Leitwolf" bereits gegangen. Dabei nahmen "Schweini" und der ein Jahr jüngere "Poldi" zuvor viele Karriere-Stufen gemeinsam. Sie gaben 2003 gemeinsam ihr Debüt in der U21, fuhren 2004 überraschend mit dem A-Team zur EM, spielten danach jedes große Turnier gemeinsam und waren zwischenzeitlich auch Mannschaftskollegen bei Bayern München.

Doch genau dort nahm die Entwicklung der beiden unterschiedliche Wege. Schweinsteiger wuchs - mit dem ein- oder anderen Wellental und auch dank einiger harscher Worte von Uli Hoeneß - zum Leistungsträger heran und stieg nach dem Wechsel auf die zentrale Mittelfeldposition spätestens durch seine starke WM in Südafrika zum Weltklasse-Akteur auf.

Dabei schien ihm Podolski bei der WM 2006 sogar ein Stück voraus, schließlich wurde er vor Cristiano Ronaldo und Lionel Messi zum besten Nachwuchsspieler des Turniers gewählt. Doch seitdem ging es meist bergab. In München schaffte er den Sprung zum Stammspieler in drei Jahren nie. Nach der Rückkehr in die vermeintlich heile Welt beim 1. FC Köln sollte alles wieder gut werden, der Spaßfußballer Podolski den Spaß am Fußball wiederfinden.

Doch es wurde noch schlimmer. Die Erwartungen an den Heilsbringer waren zu groß. Es seien "Dinge auf mich zugekommen, die vorher keiner ahnen konnte. Das habe ich sicher ein wenig unterschätzt", erzählte er. Experten spielten sich gern mit Witzen auf Kosten Podolskis in den Vordergrund. Ex-Nationalkeeper Uli Stein und Trainer-Ikone Udo Lattek spotteten über den Trainingsfleiß Podolskis, den Bundestrainer Joachim Löw als "gefühligen Menschen" bezeichnet.

In dieser Saison steht das im Nationalteam oft aufblühende Ausnahmetalent endgültig am Scheideweg seiner Karriere. Guter Bundesligaspieler oder Superstar, großer Junge oder reifer Mann, oder einfach: Lukas Podolski oder doch nur "ewiger Poldi"?

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