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96 widmet Klassenerhalt Robert Enke

Hannover: 96 widmet Klassenerhalt Robert Enke
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Als die Horror-Saison doch noch ein Happy End gefunden hatte, floss bei Hannover 96 nicht nur Bier, sondern auch die eine oder andere Träne.

"Danke für die tolle Unterstützung in einem schwierigen Jahr", sagte ein bewegter Kapitän Arnold Bruggink bei der Rückkehr nach Hannover zu den 10.000 wartenden Fans, die mit der Mannschaft eine Spontan-Party feierten. Zwei Trainerwechsel, der Selbstmord von Robert Enke und eine zwischenzeitliche Serie von neun Niederlagen hatten für eine Saison gesorgt, die wohl keiner der Beteiligten vergessen wird.

Das alles rückte in den Hintergrund, als Hannovers Helden um 21.15 Uhr tanzend die heimische Arena betraten. Die ausgelassene Feier fand erst ein Ende, als jeder Spieler das Mikrofon ergriffen und sich persönlich bei den Anhängern bedankt hatte. Selbst ein auf den Rasen gelaufener Fan konnte die Stimmung nicht trüben: Der Flitzer wurde kurzerhand von den Spielern, die sich auf ihn geworfen hatten, gestoppt.


Schon in Bochum hatten sich unmittelbar nach dem 3:0 (3:0) emotionale Szenen abgespielt. "Robert Enke, du bist der beste Mann", sangen die 10.000 mitgereisten Fans, als die Mannschaft mit einem Banner mit der Aufschrift "Robert R.I.P." (Ruhe in Frieden, d.Red.) für ihren ehemaligen Kapitän in die Kurve kam. Allen voran Florian Fromlowitz ließ seinen Tränen freien Lauf: "Wir haben für einen Mann gewonnen, der ist oben im Himmel, und der heißt Robert Enke", sagte der 23-Jährige, der nach Enkes Selbstmord am 10. November 2009 das schwere Erbe als neue Nummer eins übernommen hatte.

Auch Mirko Slomka gingen die Minuten nach Spielende unter die Haut. "Jeder hat das Transparent im Fanblock gesehen. Man konnte in den Gesichtern der Spieler ablesen, dass er noch bei ihnen war", sagte der 96-Trainer sichtlich bewegt.


Kapitän Arnold Bruggink, der mit seinem frühen 1:0 (9.) den Grundstein zum Auswärtssieg gelegt hatte, standen ebenfalls Tränen in den Augen: "Alle haben an eine Sache gedacht, das war Robert. Wir hatten bisher nicht genug Zeit, um das zu verarbeiten. Mit dem Schlusspfiff kam alles raus", sagte der Niederländer, der auch das 2:0 durch Mike Hanke (23.) vorbereitet hatte.

Zurück in der Kabine dauerte es dann auch ein paar Minuten, bis die Party so richtig in Gang kam. Erst als Kult-Zeugwart Michael Gorgas mit den Worten "Hier ist ja gar nichts los" die Tür aufriss, verwandelte das Team die wenigen Quadratmeter in eine Mini-Disco. Begleitet von Techno-Bässen und mit frisch gezapftem Bier in der Hand schmetterte die Mannschaft einen Gassenhauer nach dem anderen. Hit des Tages: "Oh 96 - Du wirst niemals untergehen". Auch nicht nach einer solchen Horror-Saison.

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