Der spektakuläre Wechsel von Thilo Kehrer zum französischen Meister Paris Saint Germain hat in den letzten Tagen die Schlagzeilen rund um den FC Schalke 04 bestimmt. Der 21-jährige Abwehrspieler erhält beim neuen Klub von Ex-BVB-Trainer Thomas Tuchel einen Vertrag bis 2023, die Ablösesumme soll bei etwa 37 Millionen Euro liegen. Eine imposante Summe, zumal Kehrer auf Schalke nur noch für eine Saison unter Vertrag stand. Mehr Geld für einen Spielerverkauf hatte Schalke nur beim Wechsel von Leroy Sané zu Manchester City erhalten - etwa 50 Millionen Euro zahlte der englische Meister für den deutschen Nationalspieler.
Sportlich gehörte Kehrer in der letzten Saison zu den positiven Überraschungen im Kader der Schalker. Sein überraschender Abgang ist freilich ein Verlust. Misstimmung kommt deshalb in Kreisen der Mannschaft aber nicht auf. Das hat Kapitän Ralf Fährmann im Interview mit dem "Sportbuzzer" versichert: "Wenn jemand für einen Spieler, der noch zwölf Monate unter Vertrag steht, eine solche Summe bietet, hat ein Verein wie Schalke meiner Meinung nach aus wirtschaftlichen Erwägungen die Pflicht, dieses Angebot anzunehmen", betont der Torhüter.
Am Freitagabend fällt der Startschuss für eine aus Schalker Sicht anstrengende Saison. Die Königsblauen stehen vor einer Dreifachbelastung. Trainer Domenico Tedesco sei die Trumpfkarte der Blau-Weißen: "Ein Vorteil für uns könnte sein, dass der BVB, RB Leipzig und Bayern München mit einem neuen Trainer in die Saison gehen. Wir können darauf aufbauen, was wir uns unter Domenico Tedesco erarbeitet haben", sagt Fährmann.
Nach der erfolgreichen letzten Saison, die mit der Vizemeisterschaft und dem Einzug in die Champions League gekrönt wurde, will Schalke den Aufwärtstrend bestätigen. Fährmann geht jedoch davon aus, dass die Leistungskurve in dieser Spielzeit nicht durchgehend nach oben zeigen wird: "Wir wissen, was wir können und was wir nicht können, und dürfen nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung so weitergeht wie in der vergangenen Saison. Es wird Rückschläge geben, und auf die müssen wir vorbereitet sein."