Es war ein langes Gespräch zwischen RWO-Trainer Mike Terranova und Talent Ahmet Malik Uzun nach dem 6:0-Sieg gegen Katernberg im RevierSport-Niederrheinpokal. “Ich habe Ahmet gesagt, er solle sich noch mehr zeigen. Er sieht viele Situationen sehr gut, ist aber noch zu ruhig”, verriet Terranova.
Der junge Spielmacher aus der eigenen Jugend gab in der ersten Runde des NR-Pokals sein Debüt bei den Profis. In der vergangenen Spielzeit steuerte der 18-Jährige in 25 Einsätzen für die eigene U19 zwei Tore bei. Diese Anzahl an Treffern erzielte er am Mittwoch dann gleich mal in seinem ersten Spiel bei den Senioren: Das wichtige 1:0 und das vorentscheidende 3:0 gingen auf das Konto des Youngsters. “Ich bin ein bisschen aufgeregt”, gab Uzun sympathisch ehrlich direkt nach dem Spiel zu. “Es war definitiv ein geiler Moment. Mein erstes Spiel mit der ersten Mannschaft. Es ist eine ganz andere Atmosphäre”, schwärmte der Debütant, als er sich etwas gefasst hatte.
Insgesamt drei Debütanten im Pokal für RWO am Ball
Neben Uzun debütierten Nico Klaß in der Innenverteidigung und Patrick Bade im Tor der Kleeblätter. “Jeder hat sich auf seine Weise gezeigt. Ich möchte keinen herausheben und sagen, er war der Beste”, antwortete Terranova diplomatisch auf die Frage, welcher der Neuen denn am meisten überzeugen konnte. Uzun fiel mit seinen zwei Treffern natürlich am meisten auf. “Der Trainer hat mir vor der Partie gesagt, ich soll mein Spiel durchziehen. Das habe ich dann versucht. In meinem ersten Startelfeinsatz konnte ich somit zwei Tore erzielen”, freute sich Uzun sichtlich über seine ansprechende Leistung. Auch Klaß durfte über 90 Minuten auf dem Feld bleiben und blieb wie schon in der Vorbereitung fast ohne nennenswerten Fehler. Einzig Keeper Patrick Bade leistete sich einen Schnitzer, der fast den Rückstand bedeutete. Ansonsten hatte er wenig Möglichkeiten sich zu zeigen.
Bei RWO herrscht nicht zuletzt aufgrund des perfekten Starts eine gewisse Grundstruktur was die Hierarchien und Startpositionen im Team betrifft. Trainer Terranova hat seine Startelf gefunden. Diese trat in beiden Ligaspielen unverändert an und siegte zweimal mit 2:0. In der Liga werden auch gegen Aachen (Freitag, 19 Uhr) höchstwahrscheinlich wieder die elf Mann auf dem Feld stehen. Gegen Katernberg durften wie zu erwarten die bisherigen Reservisten ran. “Ich kann keinem eine Garantie geben, dass er das nächste Spiel spielen wird. Es müssen sich Situationen entwickeln, in denen Spielzeit Sinn macht”, meinte Terranova auch in Bezug auf seinen jungen Schützling Uzun.
Dass er eine tragende Rolle innerhalb der Mannschaft einnehmen kann, hält das Talent aber sogar schon zu diesem frühen Zeitpunkt seiner Senioren-Karriere nicht für unwahrscheinlich: “Natürlich. Ich fühle mich bereit und will spielen. Am Ende muss ich schauen, ob der Trainer mich aufstellt. Wichtig ist, dass ich mich weiterentwickel”, antwortet Uzun selbstbewusst. “Ahmet ist einer der Jungs bei uns, die viel Potential haben. Ich erwarte da noch einiges von ihm. Er muss aber erstmal in die Rolle reinwachsen”, beurteilt Terranova Uzuns Fähigkeiten.
Autor: Philip Ronden