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Zwist beigelegt
RWE: Uhlig will Frieden und nimmt Haltern-Angebot an

Marcus Uhlig will sich mit den Verantwortlichen des TuS Haltern in den nächsten Tagen treffen.
Marcus Uhlig will sich mit den Verantwortlichen des TuS Haltern in den nächsten Tagen treffen. Foto: Thorsten Tillmann
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Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen und der zukünftige Oberligist TuS Haltern haben in den letzten Tagen gegeneinander gestichelt. Nun ist RWE wieder an der Reihe. Und siehe da. Essens Boss Marcus Uhlig bietet Haltern die Friedenspfeife an - und: der TuS nimmt diese an.

Rot-Weiss Essen und TuS Haltern waren in den letzten Tagen nicht so gut aufeinander zu sprechen. Den Ball ins Rollen brachte dabei der Regionalliga-Rückzug der Seestädter.

Rot-Weiss Essen, in Person von Vorstand Marcus Uhlig, reagierte verärgert auf die Art und Weise und den Zeitpunkt der Bekanntgabe des Rückzugs. Denn laut Uhlig war noch bei der letzten gemeinsamen Regionalliga-West-Videokonferenz der ursprünglichen 22 Teilnehmer mit dem Westdeutschen Fußballverband überhaupt nicht abzusehen, dass Haltern sich freiwillig in die Oberliga zurückziehen würde. Essen hatte nach dieser Konferenz fest mit 21 Heimspielen und den dazugehörigen Einnahmen geplant.

[article=491022]Am Montag ist Uhlig[/article] nach eigener Aussage "fast vom Stuhl gekippt", als er den [article=490992]Rückzug des TuS Haltern[/article] via RevierSport erfuhr.

Halterns Marketingchef Raphael Brinkert zeigte sich über Uhligs Aussagen verwundert und konterte auf seine Art und Weise. Er meldete sich aus seinem Spanien-Urlaub [article=491184]mit einer E-Mail[/article] an die rot-weisse Geschäftsstelle zu Wort, erklärte noch einmal die Sicht der Dinge des TuS Haltern - und: offerierte RWE ein Testspiel. Die Einnahmen könnten die Essener dabei gänzlich für sich behalten, so Brinkert.

Uhlig bietet Halterns Brinkert ein Treffen an - TuS-Marketingchef stimmt diesem zu

Wer nun gedacht hatte, dass Uhlig zum Gegenkonter ansetzen würde, der wird eines Besseren belehrt. Der 49-jährige RWE-Vorstand antwortete Brinkert auf dessen E-Mail sehr sachlich und verständnisvoll. Uhlig erklärte zum wiederholten Mal, warum er von Halterns Rückzug überrumpelt wurde. Aber: Der RWE-Boss machte dem Nachbar aus der Seestadt auch ein Angebot.

"Ihr Angebot, ohne Gage zu einem Freundschaftsspiel an die Hafenstraße zu kommen, nehme ich gerne auf. Vielleicht finden wir aber auch noch eine bessere Idee, mit diesem Spiel umzugehen. Sie sind Marketing-Experte. Lassen Sie uns doch mal die Köpfe zusammenstecken, wie wir es gemeinsam schaffen, daraus ein echtes Highlight zu machen. Ich lade Sie gerne zu einem Brainstorming ein. Dann sind wir auch gerne bereit, die Zuschauer-Einnahmen anschließend so aufzuteilen, dass wir Sie und den „Bilbao-Weg“ ein wenig unterstützen können", schreibt Uhlig an Brinkert.

Dessen Antwort ließ nicht lange auf sich warten; "Herzlichen Dank für Ihre Mail nebst ihrem Lob für unseren Bilbao-Weg. Ich freu mich auf unseren gemeinsamen Austausch. Für Essen. Für Haltern. Für den Fußball."

Hier die Antwort von Marcus Uhlig an Raphael Brinkert vom TuS Haltern:

Hallo Herr Brinkert, vielen Dank für Ihren Brief vom 10. Juli 2020, den das fußball-interessierte Ruhrgebiet auf wundersame Weise bereits am 8. Juli in den Händen halten konnte. Sei es drum: Vielleicht können wir beide ja trotz aller Zankereien den Versuch unternehmen, die Reviersport-Behauptung, zwischen TuS Haltern und RWE würde sich wohl keine Liebesgeschichte mehr entwickeln, zu widerlegen. Zumindest haben Sie mit mir einen neuen – sagen wir mal - Sympathisanten gewonnen, der sehr gespannt auf den angekündigten „Bilbao-Weg“ ist. Ganz im Ernst: ich finde, dass hier eine klare, konsequente Zukunftsstrategie zu erkennen ist. Der Weg ist ohne Frage mutig, verdient aber auf jeden Fall maximale und respektvolle Unterstützung. Im Namen von RWE wünsche ich dafür viel Kraft, gute Nerven und vor allem: viel (nachhaltigen) Erfolg!

Mir ging es in meiner „Aufregung“ in keinster Weise darum, den vom TuS Haltern eingeschlagenen Weg zu kritisieren. Mir ging es einzig und allein darum, auf die – sagen wir mal – unglückliche und damit irreführende Kommunikation hinzuweisen. Im Nachgang habe ich mit mehreren Vereinsvertretern, die an den letzten beiden Videokonferenzen teilgenommen hatten, gesprochen und nachgefragt, ob meine Wahrnehmung falsch war. Dabei wurde mir ganz eindeutig die gleiche Wahrnehmung bestätigt – nämlich, dass Ihr Vertreter (Sie wissen, wen ich meine) deutlich zum Ausdruck gebracht hat, dass die Planungen des TuS Haltern klar in Richtung Regionalliga gehen würden. Und das Ganze – noch mal – vier (!) Tage vor der letztendlichen Rückzugsmeldung Ihrerseits. Im Gegenteil: Ihr Vertreter hatte die „Gerüchte rund um einen möglichen Rückzug in die Oberliga“ sinngemäß stets als „reines Pressethema“ bzw. mit „ist bei uns intern eigentlich kein Thema“ abgetan… . Dass wir als Verein, der extrem von Zuschauereinnahmen abhängig ist, natürlich (zeitnah) planen müssen, dürfte Sie nicht verwundern. Umso dankbarer waren wir aufgrund der vermeintlichen „Klarheit“ in den Aussagen vom TuS Haltern, die eindeutig allen Teilnehmern der Konferenz den Eindruck vermittelt haben, dass Haltern in der Saison 20/21 in der Regionalliga an den Start gehen wird.

Sei es wie es ist – Schwamm drüber! Endgültig! Aber nochmal: RWE wünscht dem TuS Haltern maximale Erfolge für den Bilbao-Weg. Spannende Geschichte!

Ihr Angebot, ohne Gage zu einem Freundschaftsspiel an die Hafenstraße zu kommen, nehme ich gerne auf. Vielleicht finden wir aber auch noch eine bessere Idee, mit diesem Spiel umzugehen. Sie sind Marketing-Experte. Lassen Sie uns doch mal die Köpfe zusammenstecken, wie wir es gemeinsam schaffen, daraus ein echtes Highlight zu machen. Ich lade Sie gerne zu einem Brainstorming ein. Dann sind wir auch gerne bereit, die Zuschauer-Einnahmen anschließend so aufzuteilen, dass wir Sie und den „Bilbao-Weg“ ein wenig unterstützen können. Und wer weiss: Vielleicht kommt es dann am Ende doch noch zu einem romantischen Happy End zwischen unseren beiden Vereinen… .

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