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RWE-Gala: Essen schießt den WSV aus dem Stadion

Foto: Krystian Wozniak
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Rot-Weiss Essen ist in der neuen Saison angekommen, und wie: Mit dem 5:1-Heimsieg im zweiten Saisonspiel gegen den Wuppertaler SV sorgten sie für einen wahren Paukenschlag und setzten Richtung Konkurrenz ein fettes Ausrufezeichen.

Die völlig konsternierten Gäste konnten am Ende heilfroh sein, einem noch höheren Debakel mit Müh und Not entkommen zu sein. Und ganz nebenbei kehrte das alte Hafenstraßen-Feeling wieder zurück. Die Fans jedenfalls haben Hunger auf mehr.

Eine Stunde vor Anpfiff: Lange Schlangen vor dem Fanshop, lange Schlangen vor dem Ticketschalter, die rot-weissen Fans gingen vor dem ersten Heimspiel mal wieder in Vorleistung. Gut möglich, dass die letzten in der Schlange den Paukenschlag zu Beginn noch verpassten. Denn als Dr. Thomsen das Derby anpfiff, hatte die Partie keine Aufwärmphase. Die Konfettimassen aus der Westkurve, die beim Einlauf in die Luft flogen, hatten noch gar nicht den Boden berührt, da stand es schon 1:0: Kevin Grund, der diesmal zentral hinter den Spitzen für die zündenden Ideen sorgte, spritzte in den ersten von etlichen folgenden Wuppertaler Fehlpässen im Aufbau, passte im richtigen Moment auf Neuzugang Florian Bichler. Und als dessen satter Abschluss im Netz zappelte, wusste der Bayer, warum er an die Hafenstraße gewechselt ist: Eine Detonation an Gefühlen machte sich breit, der “Schmerz” der letzten Jahre war verflogen.

Essen mit lange nicht gesehenem Tempospiel

Glaubten die Wuppertaler zu diesem Zeitpunkt noch an eine kleine Betriebsstörung, wurden sie in der Folgezeit eines Besseren belehrt. Mit lange nicht gesehenem Tempospiel ließen die Essener den Gästen keine Luft zum Atmen, das ging alles einen Gang zu schnell für in die Jahre gekommenen Manno und Co. Besonders auf der linken RWE-Seite wehte ein ganz scharfer Wind, wo sich die Neuzugänge Lukas Scepanik und Bichler ideal ergänzten.

Das einzig Überraschende war, dass die Wuppertaler eine halbe Stunde Ruhe bis zum nächsten Einschlag hatten: Wieder hatte der überragende Bichler ein beherztes Solo angesetzt, drang in den Strafraum ein, wo Rückkehrer Daniel Heber (32.) in der Mitte nur noch den Fuß hinhalten musste: 2:0.

4:0 schon zur Pause für RWE

Die Essener, bis dahin schon griffiger in den Zweikämpfen, mit hohem läuferischen Aufwand, fraßen den Gegner nun bis zur Pause förmlich auf: Kai Pröger setzte von der Mittellinie zu seinem typischen Sololauf an, und da ihn kein Abwehrbein stören wollte, knallte er die Kugel aus 20 Metern mit seinem schwächeren linken Fuß einfach mal in den Winkel, 3:0 nach 36 Minuten. Abgeschlossen mit einem Salto Rückwärts. Gestanden! An Tagen wie diesen funktioniert auch so etwas. Da wollte auch der etatmäßige Torjäger, der bis dahin nur als kluger Ballableger diente, nicht nachstehen: Freistoß Grund, passgenau auf den Kopf von Marcel Platzek: 4:0 fast mit dem Halbzeitpfiff, ein Debakel für die Gäste zog am strahlend blauen Himmel auf.

Die Pause hatten sich nicht nur die Platzherren verdient, auch die Zuschauer mussten erst einmal durchschnaufen, manche wähnten sich im Fußball-Phantasialand und kniffen sich gegenseitig. So etwas hatte man an der Hafenstraße lange nicht mehr erlebt.

Eine Viertelstunde gönnten die Akteure den Zuschauern, um wieder runterzukommen, dann nahm der RWE-Express wieder Fahrt auf: Aus dem Mittelfeld fand der Ball in der Mitte den schnellen Bichler, der geriet noch fast ins Stolpern, schaffte es aber noch, das Spielgerät an Torhüter Wickl vorbei ins Eck zu platzieren. Wie gelähmt nahmen die Wuppertaler das 5:0 hin -- und der grausame Fußballnachmittag hielt noch eine halbe Stunde an. Die RWE-Fans hingegen waren schon längst in den “Oh, wie ist das schön”-Modus übergegangen.

Auch der Ehrentreffer durch Ex-RWE-Spieler Gino Windmüller sieben Minuten vor dem Ende per Kopfball nach einer Ecke konnte die Party nicht mehr stören. Auch, weil kein Wuppertaler da noch jubeln wollte. Ralf Wilhelm

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