Wuppertal

Kapitän Manno erklärt die WSV-Krise

Der 36-Jährige hatte zum Ende der letzten Saison lange mit einem Karriereende geliebäugelt. Da der ehemalige Zweit- und Drittliga-Profi jedoch eine starke Rückrunde spielte, entschloss er sich weiterzumachen. Wuppertals Sportvorstand Manuel Bölstler legte Manno einen neuen Einjahresvertrag auf den Tisch und der gebürtige Hagener blieb an der Hubertusallee.

Er blieb in der Hoffnung oben mitzuspielen. Denn der WSV schlug auf den Transfermarkt zu: Dennis Malura, Jan-Steffen Meier, Kamil Bednarski wurden von Rot-Weiss Essen geholt, Angelo Langer und Jonas Erwig Drüppel kamen von der SG Wattenscheid 09, Meik Kühnel aus Aachen, um nur einige Zugänge zu nennen. Nach vier Spielen dann die große Ernüchterung. Manno, der von Trainer Christian Britscho zum Kapitän bestimmt wurde, und seine Mannschaftskollegen legten einen Fehlstart hin - inklusive einer deftigen 1:5-Klatsche im Derby bei RWE.

RevierSport hat mit dem Wuppertaler Kapitän über die erste kleine Krise des WSV gesprochen.

Gaetano Manno, wie erklären Sie sich den verpatzten Saisonstart?

Wir haben uns viel vorgenommen und eine gute Vorbereitung gespielt. Doch wir müssen auch in den Spiegel schauen und sagen, dass wir noch in keinem der ersten vier Spiele vollends überzeugen konnten. Wir funktionieren einfach noch nicht so, wie wir wollen. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir schon bald in die Spur kommen werden.

Sie selbst haben in den ersten drei Spielen jeweils rund 60 Minuten gespielt und wurden dann ausgewechselt. In Verl mussten Sie das komplette Spiel von der Bank verfolgen. Das muss für Sie sehr bitter gewesen sein...

Natürlich freut mich so etwas nicht. Aber der Trainer hat mir das alles vernünftig erklärt und dann muss ich auch diese Entscheidung respektieren. Ich bin mittlerweile 36 Jahre alt und kann auch gut zuhören und verstehen. Fußball ist ein Mannschaftssport und da muss man eben auch mal die persönlichen Dinge hinten anstellen. Ich weiß ja auch, dass ich noch nicht das geleistet habe, was ich leisten kann.

Gegen Verl war die Wuppertaler Mannschaft im Schnitt 28,5 Jahre alt. Zu alt für die Regionalliga?

Wenn es nicht läuft, werden die Kritiker aus ihren Löchern kommen und auf das Alter des Kaders zeigen. Das ist mir aber zu billig. Für mich gibt es im Fußball nur gute und schlechte Spieler. Alles andere ist doch Quatsch. Leute wie Silvio Pagano, Dennis Malura, Kamil Bednarski oder ich stehen seit Jahren voll im Saft und haben immer unsere Leistung gebracht. Das wird auch diese Saison so sein.

Glauben Sie noch an eine erfolgreiche Saison des WSV?

Definitiv! Letztendlich fehlen uns aktuell nur drei Punkte aus dem Heimspiel gegen Lippstadt. In Verl werden sich viele Mannschaften schwer tun und da ist der Punktgewinn in Ordnung. In Essen werden auch viele verlieren. Natürlich dürfen wie da aber nicht so untergehen. Es gibt leider Tage im Fußball, da geht für die eine Mannschaft nichts und die andere spielt sich in einen Rausch. So verlief auch das Spiel an der Hafenstraße. Am Freitag kommt jetzt der SV Straelen. Da müssen wir einfach einen Dreier holen und dann sehen wir weiter.

Autor: Krystian Wozniak