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Gegen Erndtebrück
Joker Lasogga rettet HSV

Foto: dpa
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Joker Pierre-Michel Lasogga hat den Hamburger SV vor einem weiteren peinlichen Knockout in der ersten Runde des DFB-Pokals bewahrt. 

Keine Pokal-Sensation in Siegen. Der Hamburger SV gewann das Erstrundenspiel beim Oberligisten TuS Erndtebrück aber nur mit 5:3 (2:0). Was für ein Wechselbad der Gefühle im Siegener Leimbachstadion! Im Erstrunden-Match des DFB-Pokals zwischen dem TuS Erndtebrück und dem Hamburger SV sah es zunächst nach einer Demütigung für den Außenseiter aus. In der zweiten Halbzeit war jedoch plötzlich für den Oberligisten aus dem Wittgensteiner Land die Sensation zum Greifen nah. Bis Pierre-Michel Lasogga den Platz betrat. Mit einem Doppelschlag binnen weniger Sekunden sorgte der Sturmtank für die vermeintliche Entscheidung zu Gunsten des Bundesliga-Absteigers. Doch Erndtebrück kam noch einmal heran und wurde am Ende trotz der 3:5 (0:2)-Niederlage von vielen der 13.588 Fans gefeiert. Zu Recht, denn die zweite Halbzeit war erst wenige Minuten alt, da hatte sich TuS-Angreifer Philipp Böhmer artistisch in diese Flanke gelegt, sein Kopfball erreichte seinen Erndtebrücker Kapitän Niklas Hunold – und dieser blieb ganz cool, setzte den Ball aus kurzer Entfernung an HSV-Keeper Tom Mickel vorbei ins Netz (48.). Es war der Ausgleichstreffer zum 2:2, mit dem wohl auch beim Oberligisten kaum noch einer gerechnet hatte. Schließlich hatte es nach einem Hamburger Blitzstart zunächst danach ausgesehen, als würde der Drei-Klassen-Unterschied sich auch im Ergebnis deutlich niederschlagen. Nach einem Foul von Taira Tomita an Orel Mangala zeigte Schiedsrichter Robert Kempter auf den Punkt, Lewis Holtby verwandelte sicher, obwohl der gute TuS-Keeper Paul Schünemann in die richtige Ecke flog (7.). HSV-Toptalent Jann-Fiete Arp tanzte nur drei Minuten später durch die Erndtebrücker Abwehr und legte den Ball cool zum 2:0 ins Netz. Und die Hausherren? Fast 37 Minuten waren gespielt, ehe sich ein Erfahrener endlich mal ein Herz fasste. Nino Saka hatte 20 Meter vor dem Hamburger Tor reichlich Platz, setzte seinen Schuss jedoch deutlich zu hoch an. Doch der Favorit befand sich zu diesem Zeitpunkt schon im Verwaltungs-Modus, und das sollte sich rächen. Nach dem historischen ersten DFB-Pokal-Tor von Tatsuya Yamazaki (43.) kam wieder Spannung auf, bevor es in die Kabinen ging. Nach dem Wechsel tat sich Hamburg schwer, Erndtebrück hatte die eigene Nervosität abgelegt, es waren jetzt die Rothosen, die wackelten – und den Ausgleich schlucken mussten. Frenetischer Jubel nach Hunolds 2:2 auf der TuS-Bank, die Partie schien nun zu kippen. HSV-Trainer Christian Titz jedoch zückte seinen Joker und wechselte Lasogga ein (62.). Das 3:2 erzielte der 26-Jährige mit einem herrlichen Kopfball, endgültig verzückt waren die etwa 6000 Hamburger Fans als der gebürtige Gladbecker nur Sekunden später zum 4:2 abstaubte.

Doch Erndtebrück gab sich einfach nicht geschlagen. Auch TuS-Trainer Ivan Markow wusste, wie man ein Tor einwechselt. Eine sehenswerte Co-Produktion der von der Bank gebrachten Manfredas Ruzgis und Till Hilchenbach machte das Spiel wieder offen. Es folgte eine wilde Schlussphase mit dicken Konterchancen auf beiden Seiten. Erst Mangalas Schlusspunkt ließ den Zweitligisten aufatmen. Stolz war an diesem Abend aber vor allem der Verlierer aus Liga fünf.

Autor: Elmar Redemann

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