Bastian Oczipka ist noch bis Oktober verletzt, Abdul Rahman Baba nach einer langen Verletzung nicht in Bestform: Auf der linken Abwehrseite hat Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 ein großes Personalproblem. Schon am Mittwoch erklärte Sportvorstand Christian Heidel, die Königsblauen würden sich noch verstärken, der Klub befinde sich mit Kandidaten bereits "in konkreten Verhandlungen".
Nun führt eine heiße Spur nach Frankreich. Wie "L'Equipe", eine seriöse französische Sportzeitung, berichtet, soll Hamza Mendyl vom französischen Erstligisten LOSC Lille am Freitag den Medizincheck auf Schalke absolvieren und anschließend einen Fünfjahresvertrag unterzeichnen. Als Ablösesumme im Gespräch: sieben Millionen Euro. Mendyl ist marokkanischer Nationalspieler und nahm an der WM 2018 in Russland teil. Seinen Markwert gibt transfermarkt.de mit lediglich 600.000 Euro an.
Es wäre ein typischer Heidel-Transfer: Schon häufig holte er junge Spieler aus dem Ausland, die niemand richtig kennt - zum Beispiel vor einem Jahr, als er Amine Harit aus Frankreich ins Ruhrgebiet lockte. Harit ist übrigens auch marokkanischer Nationalspieler.
Mendyl wäre im Sommer, schreibt L'Equipe, beinahe zu Newcastle United in die Premier League gewechselt. Doch der Transfer scheiterte an der fehlenden Arbeitserlaubnis für England. Der 1,79 Meter große Verteidiger war zum 1. Juli 2016 aus seiner Heimat nach Frankreich gewechselt und spielte zunächst für die zweite Mannschaft des LOSC Lille. Danach rückte er zu den Profis auf. Er bestritt bisher 13 Spiele in der Ligue 1, gehört aber erst in der Endphase der Saison regelmäßig zur Stammelf.
Zuvor pendelte er zwischen Ersatzbank und Tribüne. Den Start der Saison 2017/2018 hatte er wegen eines Kreuzbandrisses verpasst. Beim 3:1-Erfolg über Stade Rennes am ersten Spieltag der aktuellen Saison fehlte Mendyl im Kader.