Auf die Bundesligaprofis von Borussia Mönchengladbach wartet am Sonntag (18.30 Uhr/Sky) beim Fünftligisten BSC Hastedt in Bremen ein Heimspiel. Die Partie der ersten DFB-Pokalrunde wird auf Platz 11 des Weserstadions ausgetragen. Das Ministadion der Werder-Zweitvertretung weist eine eingeschränkte Besucherkapazität von 5500 Zuschauern auf und wird ausverkauft sein. Rund 3000 Gladbacher Fans werden am Sonntag vor Ort erwartet. Die Fohlen-Anhänger dürften also in der klaren Überzahl sein.
Genauso klar ist Gladbach der Favorit gegen einen Gegner, der in der Qualifikation sechs Siege benötigte, bis die Pokal-Hauptrunde erreicht war. Im entscheidenden Bremer Pokalfinale gelang über den früheren Regionalligisten Blumenthaler SV ein souveränes 3:0.
“Trotzdem dürfen wir nicht mit der Einstellung hinfahren, das Spiel schon irgendwie zu gewinnen”, warnt Gladbachs Trainer Dieter Hecking. Die beiden jüngsten Erstrundenspiele der Borussen waren dazu auch alles andere als souverän und lassen grüßen. Vergangenen Sommer gelang bei Regionalligist Rot-Weiss Essen ein mühsames 2:1 im Endspurt nach einem 0:1-Rückstand. Im Jahr davor schleppte sich die Borussia beim Bayern-Herausforderer SV Drochtersen/Assel zu einem wenig berauschenden 1:0-Erfolg.
Die andauernden Personalengpässe kommen vor dem ersten Pflichtspiel hinzu. In der Offensive fehlen Kapitän Lars Stindl, Ibrahima Traoré und der Paraguayer Julio Villalba verletzungsbedingt. Hinten muss Hecking zwei Schweizer WM-Verteidiger ersetzen: den am Blinddarm operierten Nico Elvedi sowie den verletzten Neuzugang Michael Lang. Am rechten Rand der Viererkette soll deshalb der erst 18-jährige Jordan Beyer eine Chance erhalten, innen spielt Routinier Tony Jantschke neben WM-Teilnehmer Matthias Ginter.
Möglicherweise verzichtet Trainer Hecking am Sonntag noch einmal auf Mittelstürmer Alassane Pléa, mit 23 Millionen Euro Ablöse an Ligue-1-Team OGC Nizza der teuerste Gladbacher Zugang der Klubgeschichte. Der 25-jährige Franzose braucht offenbar noch ein wenig Anlaufzeit, wie Trainer Hecking betont: “Wir müssen die nötige Geduld aufbringen. Das gilt nicht nur für Alassane, sondern für alle Neuzugänge. Sie kommen in ein neues Umfeld, aus Ligen, die in der Breite vielleicht nicht so gut aufgestellt sind wie die Bundesliga.”
Autor: Michael Ryberg