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"Genug Klopapier"
Ex-BVB-Torwart muss keine Hamster-Käufe tätigen

Zlatan Alomerovic im Home Office.
Zlatan Alomerovic im Home Office. Foto: privat
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Zlatan Alomerovic lebt schon im dritten Jahr in Polen. Aktuell muss er sich mit der Corona-Krise in unserem Nachbarland auseinandersetzen und das Beste aus der Situation machen.

Alomerovic wechselte im Sommer 2017 zu Korona Kielce, ein Jahr später ging es nach herausragenden Leistungen zum Spitzenklub Lechia Danzig. Mit Lechia holte der Wittener Junge auch den polnischen Pokalsieg.

Zwischen 2006 und 2015 spielte er für Borussia Dortmund. Unter Trainer Jürgen Klopp war Alomerovic die Nummer drei hinter Roman Weidenfeller und Mitch Langerak.

RevierSport hat sich mit dem 28-jährigen in Witten aufgewachsenen Serben über die aktuelle Lage in Polen unterhalten.

Zlatan Alomerovic, wie bekommen Sie die Corona-Lage in Polen mit? Hier ist alles geschlossen. Das öffentliche Leben steht still. Die Ausgangssperre ist zwar nicht gänzlich vollzogen, sondern ähnelt der in Deutschland, aber kaum jemand geht raus. Ich habe gar keine großen Gruppen gesehen, die zusammen abhängen. Hier hält man sich an die Regeln. Polen war eines der ersten Länder, das auf die Corona-Krise reagiert hat. Hier gibt es aktuell nur knapp über 1000 Menschen, die mit dem Virus infiziert sind und es sind nur wenige Menschen gestorben.

Wie sehen die Anweisungen des Klubs aus? Wie geht es Ihren Spielern? Wir sind alle natürlich ins Home Office geschickt worden und arbeiten in unseren eigenen vier Wänden die individuellen Trainingspläne ab. Dieser Trainingsplan beinhaltet Läuft, Kraft - und Stabilisationsübungen.

Wie gestalten Sie Ihren Alltag? Ich versuche, so weit es geht, einen strukturierten Alltag zu leben. Morgens mache ich meistens meine Übungen oder gehe laufen. Meine Frau macht bei den Übungen mit. Das macht durchaus Spaß (lacht). Dann wird gekocht, jeder macht seine Haushaltsaufgaben. Dann chillen wir ein bisschen, recherchieren etwas am Laptop oder lesen ein gutes Buch. Am Abend versuchen wir den Tag noch mit einem kleinen Spaziergang zu beenden.

Können Sie problemlos einkaufen gehen? Ja, das ist eigentlich kein Problem. Wir gehen alle zwei, drei Tage in den Supermarkt und besorgen uns die Dinge, die wir benötigen. In den Läden gibt es auch genug Klopapier für alle (lacht). Wir müssen auch keine Hamster-Käufe tätigen.

Ist diese Situation für einen Torhüter einfacher oder im Gegenteil? Es ist mit Sicherheit nicht einfacher als für einen Feldspieler. Wir müssen ja auch unsere Übungen machen. Einen Zehn-Kilometer-Ausdauerlauf zu absolvieren, ist für einen Torhüter auch nicht so einfach. Da hat es der Feldspieler leichter. Für uns fallen ja die speziellen Torwart-Übungen gänzlich weg. Der Feldspieler kann wenigstens ein bisschen mit dem Ball jonglieren oder kleiner Übungen machen.

Ist die Kurzarbeit ein Thema bei Lechia Danzig? Momentan ist keine Rede davon. Wie es weitergeht, wissen wir war aber nicht. Ich habe aber gelesen, dass die Fernsehgelder weiter im vollen Umfang gezahlt werden sollen. Somit dürften die Verluste für die Klubs nicht so drastisch sein. Trotzdem würden wir uns mit Sicherheit einigen, wenn der Klub auf uns zukommen sollte.

Wie ist Ihr Kontakt in die Heimat? Ich verfolge die Lage in Deutschland sehr intensiv. Meine Mutter lebt ja noch in Dortmund. Da haben wir täglichen telefonischen Kontakt. Natürlich schaue ich auch deutsches Fernsehen und bekomme alles mit. Ich hoffe für uns alle: in Polen, in Deutschland und auf der ganzen Welt, dass wir bald alle in unseren Alltag zurückkehren. Bis dahin ist es einfach das Wichtigste auf die Gesundheit zu achten und alle Regeln der Regierungsvertreter zu befolgen.

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