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RWE von Block enttäuscht
BVB II: Maaßens Co-Trainer war schon mit RWE fix

Sebastian Block (links) und Enrico Maaßen führten bereits den SV Rödinghausen zum Titel.
Sebastian Block (links) und Enrico Maaßen führten bereits den SV Rödinghausen zum Titel. Foto: Mark Bohla
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Kurz vor dem Wiedersehen zwischen dem SV Rödinghausen und Meistertrainer Enrico Maaßen ist in Dortmund eine neue Personalie bekannt geworden. Sebastian Block, Maaßens Assistent in Rödinghausen, arbeitet für die U23 der Borussia. Pikant: Er war eigentlich schon mit Rot-Weiss Essen fix.

Wenn Borussia Dortmund II am Mittwoch ab 17.30 Uhr (RevierSport-Liveticker) auf den amtierenden Regionalliga-West-Meister SV Rödinghausen trifft, dann gibt es ein Wiedersehen zwischen Enrico Maaßen und seinem Ex-Klub. Pünktlich vor diesem Aufeinandertreffen ist bei der U23 des BVB noch eine Personalie bekannt geworden: Sebastian Block, der als Maaßens Assistent schon in Rödinghausen zwei Jahre erfolgreich arbeitete, gehört wieder dem Maaßen-Trainerteam an. Diesmal eben in Dortmund.

Die Personalie ist dahingehend brisant, weil nach RevierSport-Informationen eben dieser Block schon mit Dortmunds größtem Rivalen Rot-Weiss Essen fix war. Das Engagement an der Hafenstraße soll im vergangenen Sommer nur daran gescheitert sein, weil Block, der verbeamteter Realschullehrer ist, keine Beurlaubung von der Schul-Bezirksregierung in Düsseldorf für eine Festanstellung bei RWE erhielt.

Für seine Aufgabe in Dortmund erhielt er offensichtlich "grünes Licht" von der Bezirksregierung - auch, wenn Block gegenüber der "Neuen Westfälischen" betont, dass es sich hier nur um eine Art Nebentätigkeit handle und seine oberste Prämisse natürlich seine Arbeit an der Realschule in Enger genieße. "Ich versuche mindestens einmal in der Woche in Dortmund vor Ort zu sein. Das ist für mich, der über die Emotionen kommt, enorm wichtig, um am Puls der Mannschaft zu sein", wird Block, der die Dortmunder im Training und der Spieltagsvorbereitung unterstützt, in der "Neuen Westfälischen" zitiert. Für Maaßen ist "Blocki", wie er genannt wird, Gold wert: "Für mich ist Sebastian ein strukturell wichtiger und qualitativ hochwertiger Mann mit viel Power", sagte Maaßen, der drei Jahre jünger als Block ist, neulich in einem BVB-Podcast.

Verwunderung und Enttäuschung bei RWE-Verantwortlichen

Noch pikanter wird diese Personale, seitdem bekannt wurde, dass Block schon seit dem 1. September für den BVB II arbeitet. Bis dato wurde seine Arbeit offensichtlich "geheim gehalten".

Die RWE-Verantwortlichen um Vorstand Marcus Uhlig und Sportchef Jörn Nowak zeigen sich gegenüber RevierSport sehr verwundert über das Block-Engagement in Dortmund und sind auch menschlich vom Lehrer aus Enger enttäuscht. "Wenn ich jetzt lese, dass Sebastian Block angeblich bereits seit dem 1. September an der Seite von Enrico Maaßen beim BVB arbeitet, dann muss ich schon an mir halten. Zum einen, weil wir uns seit Jahren aus Bielefelder Zeiten kennen. Zum anderen, weil er uns gesagt hat, dass er keine Freigabe bekommt und das nicht mal für eine Nebentätigkeit", wird Uhlig deutlich und erklärt weiter: "Wir standen nach seiner Absage im Juli durchaus noch länger im Kontakt miteinander. Und dass er uns gegenüber zuletzt am 12. September noch einmal betont hatte, dass es weiterhin keine Möglichkeit gäbe, auch nur nebenberuflich zusammenzuarbeiten, hat schon ein Geschmäckle, da er ja am 1. September scheinbar klammheimlich beim BVB angeheuert hat."

Und Uhlig plaudert noch aus dem Nähkästchen: "Besonders wundere ich mich, wenn man jetzt liest, wie eng und vertrauensvoll Block und Maaßen wieder zusammenarbeiten. Das hörte sich im Sommer nach diversen Aussagen von Block noch ganz anders an. Wir hatten jedenfalls damals deutlich den Eindruck, dass es für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den beiden keine Basis gibt."

Nowak: Neidhart und Block führten Gespräche mit Spielern und Neuzugängen

Kein Wunder, dass die Essener Funktionäre sehr irritiert von der Block-Vorstellung in Dortmund sind. Uhlig und Nowak hatten sich nach eigener Auskunft bereits ein Vertrauensverhältnis zu Block aufgebaut und diesen auch in die RWE-Planungen involviert. Nowak verrät gegenüber RevierSport: "Wir haben uns mehrfach mit Sebastian Block getroffen und eigentlich hat sich das auch sehr schnell richtig gut und passend angefühlt. Wir haben Sebastian auch schon dem restlichen Trainer-Team und dem ganzen Staff vorgestellt. Christian Neidhart und Sebastian Block haben gemeinsame Gespräche mit Spielern und Neuzugängen geführt. Es gab sogar den Plan, dass Christian und Sebastian in Essen eine Dienst-Wohngemeinschaft beziehen. Denn vertraglich waren wir uns einig. Zumindest mündlich. Er hatte unsere, und wir seine Zusage."

Dass es letztendlich nicht zur Vertragsunterschrift in Essen gekommen ist, war auch für RWE-Sportchef Nowak sehr überraschend. Er verrät weiter: "Ein paar Tage vor Vorbereitungsstart hat Sebastian uns angerufen und mitgeteilt, dass er keine Beurlaubung von der Bezirksregierung erhalte. Diese Nachricht kam für uns gefühlt aus dem Nichts und hat uns angesichts dieser wenigen verbleibenden Tage bis zum Vorbereitungsstart schon ein Stück weit kalt getroffen."

Auch interessant: Block soll RWE auch mitgeteilt haben, dass er vor dem Sommer 2021 von der Schul-Bezirksregierung in Düsseldorf noch nicht mal eine Freigabe für eine Nebentätigkeit im Fußball erhalte. Bis Borussia Dortmund anklopfte.

So argumentiert Sebastian Block

RevierSport hat auch bei Dortmunds Co-Trainer Block nachgefragt. Dieser erklärt die Sachlage aus seiner Sicht: "Ich habe im Sommer intensive und gute Gespräche mit Rot-Weiss Essen geführt. Durch die Ablehnung der Freistellung durch die Bezirksregierung mindestens bis zum Sommer 2021 bestand für mich keine Möglichkeit, eine volle Stelle bei RWE einzunehmen. Natürlich ist der Kontakt zu Enrico Maaßen nie abgerissen. Ich kann durch das Entgegenkommen von Borussia Dortmund und insbesondere Ingo Preuß dort jetzt unregelmäßig mitarbeiten und aushelfen. Eine echte, regelmäßige Tätigkeit ist mir aber weiterhin nicht möglich, daher habe ich Rot-Weiss Essen im Sommer absagen müssen.“

Ein fader Beigeschmack bleibt jedenfalls bei der Geschichte. Die RWE-Verantwortlichen um Manager Nowak sind jedenfalls heilfroh, dass das RWE-Trainerteam um Neidhart, Lars Fleischer, Carsten Wolters, Manuel Lenz und Sven Linnemann auch ohne Block hervorragend funktioniert. "Wie Christian Neidhart dann innerhalb von wenigen Tagen mit dem bestehenden Trainerteam die neue Faktenlage angenommen hat, wie gut sich alles entwickelt hat und vor allem wie hervorragend unser Trainerteam funktioniert, zusammenarbeitet und auch harmoniert, ist aller Ehren wert und verdient maximalen Respekt. Das ist das, was für uns wirklich zählt", macht Nowak einen Strich unter die Personale Sebastian Block.

Spätestens im Rückspiel, das für den 6. Februar 2021 angesetzt ist, werden sich RWE, BVB II, Nowak, Uhlig und Block wohl dann wiedersehen.

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