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Bochum gewinnt in Duisburg

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Der VfL Bochum hat das Revierduell beim MSV Duisburg mit 2:0 (0:0) gewonnen. 

Vor 20500 Zuschauern erzielten Sidney Sam und Silvere Ganvoula die Treffer für den glücklicheren VfL, der nach Sams Roter Karte 25 Minuten in Unterzahl agieren musste. Während der meist überlegene MSV damit weiter auf seinen ersten Punkt und Treffer wartet, kann Bochum dem nächsten Heimspiel gegen Sandhausen etwas entspannter entgegenblicken.

Trainer Robin Dutt nahm nach dem 0:2 gegen Köln nur eine Änderung in der Startelf vor. Für Jan Gyamerah spielte Kapitän Stefano Celozzi auf der rechten Abwehrseite. In den Kader rückte Tom Weilandt, Johannes Wurtz musste weichen.

Während Duisburgs Trainer Ilia Gruev seine viel kritisierte Fünferkette vom 0:1 in Dresden in Sachsen ließ und wieder auf ein 4-4-2 umstellte, blieb Dutt seiner Grundausrichtung im 4-2-3-1 treu. Allerdings tauschten Robbie Kruse und Milos Pantovic die Rollen. Kruse spielte zentral hinter Stoßstürmer Lukas Hinterseer, Pantovic besetzte die Flügel: mal links, mal rechts, im stetigen Wechsel mit Sidney Sam.

Kruse war anfangs auffälligster Bochumer, doch insgesamt fehlte es dem VfL - ganz anders als noch gegen Köln - an Spielfluss, an Ideen, an Zugriff, an Energie, an fast allem.

Eine Viertelstunde lang überboten sich die Teams im Gepöhle, denn auch dem MSV fiel wenig mehr ein, als hohe lange Bälle zu schlagen. Torgefahr, Kombinationen? Fehlanzeige.

Duisburgs Kevin Wolze gab dann den ersten Warnschuss ab, es folgte eine besondere Schwächephase der Bochumer Defensive. Immerhin stand Tim Hoogland, von einem Lapsus abgesehen, dem gleich ein zweiter des diesmal unsicher wirkenden Maxim Leitsch folgte, seinen Mann. Duisburg, keinesfalls von Kreativität und Dominanz gesegnet, übernahm leicht das Kommando, Bochum ließ den Gastgebern zu viel Platz - wenigstens machten auch die Zebras nichts daraus. Riemann war zur Stelle, als Stoppelkamp ihm den Ball in die Arme schoss (17.), später verzog der Offensivmann des MSV nach einem Konter (38.).

Einen davon brachte auch der VfL zu Ende - fast. Anthony Losilla durfte gefühlt minutenlang mit dem Ball am Fuß übers Feld marschieren, bediente dann mustergültig den ansonsten schier unsichtbaren Pantovic. Der Flügelspieler umkurvte Torwart Davari, wurde dadurch aber zur Grundlinie abgedrängt, und seine Flanke in den Fünfer klärte der MSV zur Ecke (30.). Zwei, drei Minuten kamen scharfe Sam-Flanken, mehr war nicht zu sehen vom enttäuschenden VfL. Von den Außenverteidigern, vom Mittelfeld, von der offensiven Reihe kam viel zu wenig, Hinterseer hing vorne völlig in der Luft.

Dutt reagierte in der Pause - und stellte auf ein 4-4-2 um. Neuzugang Silvere Ganvoula stürmte jetzt mit Hinterseer, Kruse und Sam besetzten die Außen, Pantovic blieb in der Kabine. Die erste Chance aber hatte wieder Duisburg, Riemann parierte den Kopfball von Tashchy (48.). Bochum fehlte es an Durchschlagskraft und Präzision und Technik. Etwa, als Hinterseer den Ball in bester Position freistehend nicht stoppen konnte. Chance vertan (52.).

Kurz darauf kam Feuer in die Partie. Danilo Soares erhielt nach Hacke-Spitze gegen Kevin Wolze am Sechzehner einen vom MSV heftig kritisierten, fragwürdigen Freistoß. Sidney Sam lief kurz vor der Strafraumgrenze an und schoss den Ball unter der hoch springenden Mauer hindurch mit links ins rechte untere Eck, Torwart Davari konnte den Ball erst kurz hinter der Linie aus dem Netz holen. 1:0 Bochum, glücklich. Und Sam dankte Richtung Himmel. Es war nicht nur Bochums erster Saisontreffer, sondern auch das erste Tor des Ex-Nationalspielers im VfL-Dress überhaupt in seiner zweiten Saison.

3500 Bochumer feiern

55 Minuten aber waren ja erst rum, jetzt erst lief das Derby heiß. Duisburg drückte, Bochum schwamm, von Sicherheit keine Spur. Souza vergab umgehend den Ausgleich, danach verzog Tashchy (57./60.). Doch im Fußball zählen Tore, und die erste Entlastung brachte gleich das 2:0 (65.). Eine präzise Flanke von Danilo Soares von der linken Seite wuchtete der alleingelassene Ganvoula per Kopf fast in den linken Winkel. 2:0. Der aus Anderlecht ausgeliehene kräftige Stürmer stach zu.

Doch das war es noch nicht. Sam ließ sich, als der Ball ruhte, von Kevin Wolze zu einer Tätlichkeit (Kopfstoß) provozieren, sah die glatt Rote Karte (67.).

Rund 25 Minuten musste der VfL in Unterzahl überstehen, jetzt mit dem auf Sams Flügel postierten Gyamerah für Hinterseer. Doch trotz des Einsatzes von vier Stürmern - Verhoek und Sukuta-Pasu lösten Tashchy und Iljutcenko ab - war der MSV im Abschluss zu harmlos. So schoss Nauber den Ball mutterseelenallein weit übers Tor (80.), und am Ende hörte man dann doch nur noch eine Fangruppe: Die rund 3500 VfL-Anhänger feierten.

Autor: Ralf Ritter

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