Sieben Jahre war man weg: Die Oberhausener Rückkehr in den DFB-Pokal endete dann allerdings in einem sportlichen Debakel: 0:6 verloren die Kleeblätter gegen den eher wenig hoch gehandelten Zweitliga-Letzten SV Sandhausen. Kein eigenes Tor und eine zweite Halbzeit zum Vergessen bilden das bittere Endresultat eines so sehnsüchtig erwarteten sportlichen Großereignisses. “Die Enttäuschung ist definitiv da. Wir sind traurig”, sprach es Stürmer Cihan Özkara mit am deutlichsten aus.
Fans als Lichtblick nach dunklem Fußball-Abend
Das große und eigentlich auch einzige Positivum des RWO-Pokalabends war letztendlich die Zuschauerzahl: 6072 Fans fanden den Weg ins Stadion Niederrhein. Das ausgesprochene Ziel von 5000 bis 6000 verkauften Karten wurde damit erreicht. “Bei unserem letzten Pokal-Auftritt gegen den damaligen Erstligisten FC Augsburg im Jahr 2011 waren etwas mehr als die Hälfte an Zuschauern da”, erinnerte Sportchef Jörn Nowak an das letzte Mal, als die Kleeblätter im DFB-Pokal spielen durften.
Abgesehen von einigen Schmähgesängen und einem Becherwurf, den aber auch Gäste-Trainer Kenan Kocak als “nicht repräsentativ für den Verein RWO” sah, waren die Fans am Samstagabend auch stimmungsmäßig der großen Lichtblick beim Viertligisten: Riesen-Choreo vor dem Spiel, Anfeuerung trotz der chancenlos geführten Partie, auch nach dem Spiel feierten sie die Mannschaft. “Das ist eine unglaubliche Energie, wenn das Stadion so stark gefüllt ist. Das kann gerne öfter so sein”, sagte RWO-Verteidiger Mike Jordan. “Man sieht, dass hier wieder was zusammenwächst. Das freut uns natürlich”, lobte auch Nowak die Resonanz und Bemühungen der eigenen Anhänger
Verantwortliche sehen keine Absturzgefahr
Vor allem die Höhe der Niederlage lässt jedoch die Sorge aufkommen, dass RWO nach dem großartigen Liga-Start abrutschen könnte. “Wichtig für RWO ist die Liga”, stellten sowohl U19-Trainer Dimitrios Papas als auch Cheftrainer Mike Terranova klar. Die Vorzeichen für die Partie gegen Viktoria Köln sind durch das 0:6 jedoch deutlich schlechter geworden. Terranova will das aber nicht einsehen und ist sich sicher: “Wir werden das schnell aus den Köpfen bekommen und dort weiter machen, wo wir in der Liga aufgehört haben.” Auch Stürmer Özkara meint: “Wir haben ein wichtiges Spiel gegen Viktoria Köln und werden dort dann wieder zu 100 Prozent auf dem Platz sein.”
Autor: Philip Ronden