Wie RS berichtete, wurde es im Training am Mittwoch etwas lauter. Nach dem "Ein scheiß Spiel"-Kommentar hatte André Breitenreiter erst Dennis Aogo gerüffelt, dieser das Missverständnis jedoch umgehend klargestellt: Der besagte Einwurf kam gar nicht von ihm.
Es war Leroy Sané, der im Eifer des Gefechts seinen Unmut kundgetan hatte. Trainer André Breitenreiter klärte am Donnerstag auf: "Er war in der Mannschaft, die diese Übung verloren hatte und deshalb etwas frustriert. Mit 'So ein scheiß Spiel' meinte er nicht die Trainingsform, sondern, dass es nicht so gut für ihn und sein Team lief. Daraufhin habe ich ihm gesagt: Wenn es Dir nicht passt, kannst Du ja reingehen." Das Talent zeigte aber genau die Reaktion, die sich Breitenreiter erhofft hatte: "Im letzten Drittel ist er nur noch gesprintet. Er ist abgegangen wie ein Pfeil. Deshalb war das auch gar nicht so verkehrt." Emotionen auf dem Trainingsplatz, findet der Chefcoach, "müssen einfach sein."
Breitenreiter sieht deutlich verbessertes Defensivverhalten
Das Thema ist also abgehakt. Vor dem wegweisenden Spiel gegen Hannover (Freitag, 20.30 Uhr, Veltins-Arena) drängt sich eine andere Frage auf: Haben sich die Gegner besser auf Schalkes Schlüsselspieler eingestellt? Gegen Leverkusen schien es fast so, als sei die Bayer-Verteidigung besonders darauf fokussiert gewesen, vor allem Sané abzumelden. "Nach seiner rasanten Entwicklung wird er anders wahrgenommen", nickte Breitenreiter. Er habe aber nicht das Gefühl, dass Sané immer gleich zwei Gegenspieler auf den Füßen gestanden hätten.
Trotzdem versucht der Fußballlehrer jeden Tag, seinen Angreifer noch besser zu machen. Da geht es um Details, wie beispielsweise die Frage, mit welchem Fuß der 19-Jährige den Ball mitnimmt. Dabei sieht Breitenreiter aber einen sehr willigen Schüler: "Er hat ja wirklich unglaublich großes Potenzial, aber er entwickelt sich auch sehr gut weiter." So sei Sanés Defensivverhalten in den letzten Wochen schon "deutlich verbessert" gewesen.