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Deutschland - Schweiz 1:0
Deutschland schreibt Geschichte

Eishockey: DEB-Team stürmt ins Halbfinale
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Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat Geschichte geschrieben und darf nach dem 1:0-Sieg gegen die Schweiz von der ersten Medaille seit 57 Jahren träumen.

In einem mitreißenden Viertelfinale setzte sich das Team von Bundestrainer gegen den Erzrivalen Schweiz mit 1:0 (0:0, 1:0, 0:0) durch und schaffte erstmals seit 1953 den Sprung unter den besten Vier. Im Halbfinale ist die Hürde allerdings riesig: Am Samstag (14.00 Uhr/live bei Sport1) wartet Rekordweltmeister Russland mit Superstar Alexander Owetschkin.

"Das ist das größte Event, das ich als Trainer erlebte, sowas wie der Stanley Cup in der NHL. Es ist unglaublich", meinte Bundestrainer Uwe Krupp und lobte: "Die Mannschafrt hat eine gute Chemie, auch der Trainerstab insgesamt macht eine Superarbeit." Dem stimmte auch Kapitän Marcel Goc zu: "Diese WM wird keiner von uns vergessen. Wir sind alle happy, jeder hat riesig gekämpft."

Nach der Schlusssirene kam es in der mit 12.500 Zuschauern ausverkaufen Mannheimer Arena zu einer Massenschlägerei. Doch die Wogen glätteten sich bald nach dem größten deutschen Erfolg seit Olympia-Bronze 1976 in Innsbruck. Das entscheidende Tor erzielte Nordamerika-Legionär Philip Gogulla (31.). Der Stürmer der Portland Pirates war in der Zwischenrunde noch nach schwachen Leistungen auf die Tribüne verbannt worden. Die letzte WM-Medaille hatte die deutsche Mannschaft 1953 gewonnen, als sie Zweiter wurde.

Für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), bei der Torwart Dennis Endras eine Weltklasseleistung zeigte, endete auch die Negativserie gegen die Eidgenossen. Die letzten drei WM-Duelle hatte sie verloren, der letzte Sieg war 2002 in Schweden gelungen (3:0). Die vom ehemaligen Münchner Meistertrainer Sean Simpson trainierten Schweizer, die zuvor mit Siegen gegen Kanada (4:1) und Tschechien (3:2) für Aufsehen gesorgt hatten, verpassten es, erstmals seit 1998 wieder ins Halbfinale einzuziehen.

Das Duell war von Beginn an hitzig und verbissen. Die deutsche Mannschaft startete mit viel Aggressivität und Härte. Durchaus mit Erfolg, denn zunächst hatte sie mehr vom Spiel und durch Michael Wolf die erste Torchance (5.). Doch je länger die Partie dauerte, desto mehr setzte sie läuferische Klasse der Schweizer durch. Nach rund zehn Minuten wurde der Druck der Eidgenossen so groß, dass sich das Krupp-Team nur noch mit zahlreichen unerlaubten Befreiungsschlägen zu helfen wusste. Endras, der erneut im Tor den Vorzug erhalten hatte, bekam mehr Arbeit.

Dann jedoch erwies Routinier Martin Plüss dem Schweizer Team einen Bärendienst. Der 33-Jährige vom Meister SC Bern streckte NHL-Verteidiger Christian Ehrhoff mit einem Stockstich nieder (16.). Plüss, der bereits vier Turniertore erzielte hatte, kassierte eine Spieldauerdizsiplinarstrafe, seine Mannschaft musste fünf Minuten in Unterzahl spielen. Doch die DEB-Auswahl tat sich auch im Powerplay schwer, fand nur selten die richtige Aufstellung. Die einzige hochkarätige Chance hatte Gogulla, der den Puck vor dem Tor aber nicht unter Kontrolle brachte (19.).

Im zweiten Drittel bekam Endras noch mehr Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Der Augsburger entschärfte aber alle Schüsse, hatte einmal allerdings auch Glück, als ihm der Puck nach einem Schuss von Paul Savary durch die Beine rutschte, aber nicht über die Linie trudelte (25.). Erst nach 30 Minuten kämpfte sich die deutsche Mannschaft wieder ins Spiel zurück. Beim 1:0 nutzte Gogulla einen Abpraller von Torhüter Martin Gerber, der den Schuss von Alexander Sulzer nicht unter Kontrolle brachte.

Die Schweizer waren sichtlich geschockt, die Ordnung war plötzlich verschwunden, die DEB-Auswahl am Drücker. Erst gegen Ende des zweiten Abschnitts befreiten sich die Eidgenossen wieder und hatten durch Thomas Deruns die Chance zum Ausgleich (38.), doch Endras parierte erneut glänzend. Auch im Schlussdrittel war der Augsburger unüberwindbar.

Krupp hatte im 28. WM-Duell der Erzrivalen erneut nur sieben Verteidiger, aber 13 Stürmer aufgeboten. Ausgerechnet Lokalmatador Sven Butenschön von den Mannheimer Adlern musste wieder auf die Tribüne. Der Hamburger John Tripp musste als überzähliger Angreifer zunächst auf der Bank bleiben, kam aber ab dem zweiten Drittel zum Einsatz.

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