Am 01. Oktober vergangenen Jahres wurde der ehemalige Bundesligaprofi als Trainer in Essen entlassen. Ursächlich war der Fehlstart seiner Mannschaft, die sich in Demandts zweiter voller Regionalliga-Saison nicht in der Spitzengruppe etablieren konnte.
Demandt kritisiert zu hohe Erwartungshaltung in Essen
Knapp ein Jahr nach seinem Aus bei den Bergeborbeckern hat Demandt erstmals über die knapp 18 Monate bei RWE gesprochen. Für den Ex-Trainer sind die Probleme beim Traditionsverein hausgemacht: "RWE scheitert konstant an einer zu hohen Erwartungshaltung", betont Demandt im RP-Interview und fügt in aller Deutlichkeit hinzu: "Die ist aber einfach nicht berechtigt. Für die Vergangenheit kann sich im Verein keiner mehr was kaufen. Man muss es klar sagen: Bis auf die sensationellen Fans ist Rot-Weiss Essen ein normaler Regionalligist."
Es sind Sätze, die den Fans und den Verantwortlichen der Rot-Weissen nicht gefallen werden. Denn auch mit dem aktuellen Trainer Karsten Neitzel geht RWE mit ambitionierten Zielen in die neue Saison. Der Start war mit zwei Siegen aus drei Spielen vielversprechend. Demandt glaubt jedoch nicht, dass das Spielermaterial für einen Aufstieg in die 3. Liga gut genug ist: "In der Regionalliga erwartet jeder von dir, dass du dem Gegner drei Stück einschenkst, nur weil dein Verein Rot-Weiss Essen heißt. Für so ein Umfeld braucht man Spieler, die bereits höherklassig aktiv waren. Denen es egal ist, wenn die Fans mal pfeifen. Aber solche Spieler kosten nun mal Geld", sagt er.
Demandt räumt jedoch ein, dass seine Mannschaft auch zum Start seiner Amtszeit im April 2016, als der Verein in akuter Abstiegsgefahr war, "ziemlich scheiße gespielt" habe. Immerhin gelang der Klassenerhalt und auch der Niederrheinpokal wurde gewonnen. Einen großen Anteil daran hätten die Anhänger gehabt: "Die Unterstützung der Fans war damals einfach grandios, weil jeder Angst hatte, dass der Verein in die Oberliga absteigt", erklärt der 53-Jährige. In der Folge habe die Rückendeckung von den Rängen aber gefehlt. Demandt: "Diese Unterstützung habe ich danach aber, außer im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach, so nie wieder erlebt."