Mit wenig Glanz und Gloria ging es eine Runde weiter. Gegen den Landesliga-Vertreter Genc Osman behielt der ETB SW Essen im Niederrheinpokal die Oberhand. Das 3:1 war ungefährdet aber noch nicht vollends überzeugend. Am kommenden Sonntag steht dann die erste Pflichtaufgabe in der Liga an. Gegner ist dann der SC Velbert.
Die Truppe von Trainer-Urgestein Ralf vom Dorp ist nach dem ersten Aufstieg in die fünfthöchste Spielklasse Deutschlands euphorisiert und will für eine Überraschung sorgen. „Die Aufsteiger hat man nicht so gerne am Anfang. Man kennt sie nicht, sie haben nichts zu verlieren und deshalb wird es schwer“, beurteilte ETB-Trainer Manfred Wölpper die anstehende Aufgabe. Wozu der Sportclub fähig ist, bewies er zeitgleich in der Niederrheinpokal-Partie gegen den SC 1920 Oberhausen: Mit 5:0 fegte der ETB-Auftaktgegner den Bezirksligisten weg, ließ keine Zweifel aufkommen.
Manfred Wölpper: "Ich denke, die Oberliga Niederrhein ist die stärkste Oberliga Deutschlands"
Für den ETB ist die Spielzeit 18/19 erneut ein Schicksalsjahr- wie gefühlt immer. Die Ansprüche aus alten Glanzzeiten ziehen sich bis heute durch den Verein. Am Uhlenkrug ist es immer wieder das gleiche Lied. Wölpper bildete dabei immer die realistische und vor allem ehrliche Bezugsgröße für die tatsächlichen sportlichen Ansprüche im Verein. „Gegen Genc Osman saßen acht Spieler auf der Bank, die alle hätten spielen können. Insgesamt ist auch der Kader größtenteils zusammen geblieben. Das kann ein Vorteil sein“, beurteilte Wölpper. Eine Woche vor dem Start scheint beim ETB also alles im Lot. Trotzdem warnt Wölpper vor der Stärke der Liga: „SSVg Velbert und vor allem Homberg sollte man im Blick haben. Ich denke, die Oberliga Niederrhein ist die stärkste Oberliga Deutschlands“, sagt der 60 Jährige.
Und dann ist da ja noch das ewige Thema in Rot-Weiss: Den großen Rivalen RWE hat man bei ETB irgendwie immer im Hinterkopf. „Das habe ich mitbekommen“, entgegnete Wölpper auf die Frage, ob er wüsste, dass der Regionalligist den Wuppertaler SV im Derby mit 5:1 an der Hafenstraße abschoss. Berührungspunkte gab es zwischen den beiden Traditionsclubs in der jüngsten Vergangenheit wenige: Das 0:2-Achtelfinal-Aus und das Testspiel vor vier Wochen, das mit 1:4 verloren ging, sorgten beim ETB eher für Katerstimmung. Wölpper wetterte da noch mächtig, gibt sich aber aktuell wieder selbstbewusster beim Thema RWE: „Wenn wir im Niederrheinpokal nochmal gegen RWE antreten müssen, heißt das nicht automatisch, dass wir wieder verlieren. Es muss nicht immer negativ für uns ausgehen,“ gibt er deutlich zu verstehen.
Autor: Philip Ronden