Auf die Frage, ob Elversberg-Neuzugang Florian Bichler nach wie vor unerkannt über die Kettwiger Straße gehen könnte, wie er es bei seinem ersten Training an der Hafenstraße erwähnte, antwortete der Stürmer mit einem leichten Grinsen im Gesicht. „Darauf bin ich vorbereitet und lasse mich überraschen“, scherzte Bichler, der enorme Gefahr vor dem gegnerischen Tor ausüben kann. „Dass ich zum Einstand direkt doppelt treffe, habe ich selber nicht erwartet. Man will zeigen was man kann, das gilt es jetzt zu bestätigen“, gab sich Bichler selbstbewusst. Auch sein Trainer Karsten Neitzel war vom Auftritt seines neuen Stümers begeistert. „Bichi hat ein sensationelles Spiel gemacht. Er ist ein Spieler, der seine Räume braucht.“
Der gebürtige Münchner spielte vor seiner Station in Elversberg unter anderem für die SpVgg Unterhaching und Rot-Weiß Erfurt. „Da waren höchstens 4000 bis 6000 Zuschauer da, so ein Derby ist dann nochmal eine andere Nummer. Ein geiles Gefühl“, beschrieb der beidfüßige und sprintstarke Stürmer die große Kulisse an der Hafenstraße. Bei RWE besitzt Bichler einen gültigen Vertrag bis 2020, genug Zeit um gemeinsam mit den rot-weissen Fans noch über den ein oder anderen Treffer jubeln zu können.
Das Erfolgsrezept für den hohen Sieg war für den 27-Jährigen ganz einfach. „Wichtig war vor allem ein guter Mix aus aggressivem Pressing und Laufbereitschaft. Wir sind nach dem 1:0 ruhig geblieben“, analysierte der Bichler die 90 hektischen und kampfbetonten Minuten mit viel Derbycharakter. Dennoch: Die Messlatte liegt mit Blick auf die nächsten Spiele aufgrund des deutlichen Spielausgangs sehr hoch. „Jeder wäre schon glücklich gewesen, wenn wir das Spiel nur 1:0 gewonnen hätten, dass wir es dann so deutlich machen ist eine schöne Nebensache. Wir werden genauso wenig abheben, wie wir letzte Woche den Kopf in den Sand gesteckt habe“, blieb Bichler bodenständig. Sollte er weiter treffen, führt für Karsten Neitzel am sprintstarken Stürmer kein Weg vorbei.
Autor: Fabian Kleintges-Topoll