Für viele Spieler beider Teams kam es im Rahmen des Westderbys RWE - WSV (5:1) zu einem Wiedersehen mit ihren Ex-Klubs. Gino Windmüller, Dennis Malura und Kamil Bednarski liefen nach der herben Pleite bedröppelt durch die Stadionräume, ihre Rückkehr an die Hafenstraße hatten sich die drei sicherlich anders vorgestellt. Genau wie alle anderen Wuppertaler Spieler und vor allem Fans, die nach dem Auftaktsieg gegen Herkenrath zahlreich und voller Hoffnung nach Essen kamen, war auch WSV-Trainer Christian Britscho extrem bedient.
Den schwierigeren Part hat der heutige Gästetrainer
Christian Britscho
„Den schwierigeren Part hat der heutige Gästetrainer“, wurde Britschos Kommentar zum Spiel auf der Pressekonferenz eingeleitet. Nachdem der Trainer einmal tief durchatmete, fasste der 48-Jährige seine Kritik zusammen. „Die Niederlage war hochverdient. Wir haben das Spiel sehr schnell hergegeben und waren insgesamt nicht gut vorbereitet“, bemängelte Britscho vor allem die hohe Anfälligkeit seiner erfahrenen Elf bei schnellen Kontern. Gegen die sprintstarken RWE-Außenspieler Daniel Heber, Kai Pröger und Florian Bichler hatte seine Abwehr in den Laufduellen viel zu oft nur das Nachsehen. „Da haben wir den schnellen Essenern Offensivleuten einfach viel zu viele Räume gelassen“, monierte Britscho.
Das Hauptproblem war für den Nachfolger von Erfolgstrainer Stefan Vollmerhausen aber ein anderes. „Wir haben drei Tore nach Einwürfen bekommen. Wenn du so verteidigst, dann hast du bei so einer Kulisse im Derby dieses bittere Ende für dich.“ Dabei waren im Vorfeld alle beim WSV so positiv gestimmt, dass viele Experten die Bergischen sogar als Favoriten gesehen haben. Respekt zollte der 48-Jährige hingegen den eigenen Fans: „Mir tut es natürlich sehr leid für unsere Fans. Sie haben in keiner Phase des Spiels ihren Unmut in unsere Richtung geäußert“, sagte Britscho. Diesen Respekt, den er den eigenen Fans gegenüber brachte, verlangt er in der kommenden Woche auch von seinem Team. „Wir werden einige Dinge besprechen“, lautete die Ansage des WSV-Trainers.
Wie RWE kämpft auch Wuppertal unter der Woche im Niederrheinpokal um den Einzug in die zweite Runde. Am Mittwoch um 19 Uhr trifft der WSV zu Hause auf den Bezirksligisten RWS Lohberg, in der Liga geht es am Samstag mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger Lippstadt weiter. Fabian Kleintges-Topoll