Zu Beginn des Turniers schickte MSV-Trainer Ilia Gruev eine Fünferkette ins Rennen, um gegen den italienischen Erstligisten defensiv erst einmal kompakt zu stehen. Im Sturm setzte der Deutsch-Bulgare auf eine aus John Verhoek und Stanislav Iljutcenko bestehende Doppelspitze, im Mittelfeldblock beackerte Moritz Stoppelkamp die halblinke Seite.
Gruevs Defensivtaktik ging voll auf und stellte eine weitestgehend ideenlose Fiorentina 45 Minuten lang vor große Probleme. Die schnellen Ballgewinne ermöglichten den Meiderichern vielversprechende Umschaltsituationen über die Außenpositionen. Der agile Andreas Wiegel konnte gegen Florenz für Furore über seine rechte Seite sorgen und die italienische Hintermannschaft zweimal vor große Herausforderungen stellen.
Wiegel mit einer starken Vorstellung
In der 31. Spielminute hatte Wiegel freie Bahn und entschloss sich fälschlicherweise für eine Rücklage, die von der Fiorentina im letzten Moment geklärt werden konnte. In der 40. Minute war es Moritz Stoppelkamp, der den spielfreudigen Außenverteidiger wiederholt mit einem scharfen Pass in die Schnittstelle suchte - Wiegels anschließender Abschluss bescherte dem MSV den ersten Eckball des Spiels, der jedoch im Keim erstickte.
Weil sich beide Mannschaften in der Schlussphase des Spiels auf die Defensivarbeit beschränkten, musste eine Entscheidung vom Punkt her. Die Italiener präsentierten sich im Elfmeterschießen deutlich reifer, verwandelten vier von vier Schüssen souverän. Beim MSV scheiterte der sonst so abgeklärte Kevin Wolze kläglich, Gerrit Nauber sah in Florenz' Schlussmann Alban Lafont ebenfalls seinen Meister - die 2:4-Niederlage aus Sicht des MSV war besiegelt.
Für die Duisburger kommt es damit um 18 Uhr im Spiel um Platz 3 zum Duell mit dem spanischen Erstligisten Athletic Bilbao oder André Schürrles Neuklub FC Fulham, der mit etwa 20 Fans aus England angereist ist. Der AC Florenz hat im anschließend anstehenden Endspiel alle Trümpfe in der Hand, bei der letzten Ausgabe vom Cup der Traditionen als Triumphator vom Feld zu gehen.