Jetzt sind es für den MSV Duisburg nach dem 2:2-Remis gegen Arminia Bielefeld nur noch sechs Zähler bis zur 40-Punkte-Marke. Statistisch gesehen liegt die Latte in der 2. Fußball-Bundesliga sogar niedriger. Zuletzt waren in der Saison 2003/04 40 Punkte notwendig, um am Ende sicher – ohne lästige Rechnerei beim Torverhältnis – auf dem 15. Tabellenplatz zu stehen. Kurzum: Der Blick nach unten ist aus Duisburger Sicht weiterhin eine entspannte Angelegenheit.
Mit seinen 34 Punkten hat der MSV schon jetzt – nach dem 22. Spieltag – zwei Zähler mehr auf dem Konto als in der Abstiegssaision 2015/16 in der Abschlusstabelle. Die Zebras, die derzeit elf Punkte vor dem Relegationsplatz liegen, standen vor zwei Jahren zum gleichen Zeitpunkt mit nur 13 Punkten auf dem letzten Platz. Und – das, um die Skeptiker zu beruhigen – den beiden „Absturzmannschaften“ Würzburger Kickers (29 Punkte) und FSV Frankfurt (26) ging es in den letzten beiden Jahren jeweils nach 22 Spielen schlechter als dem MSV heute.
Spielmacher Fabian Schnellhardt weiß aber, dass derzeit in Duisburg viele Dinge leichter von der Hand gehen als zum Beispiel in Kaiserslautern, Darmstadt oder Fürth: „In der Situation, in der wir uns befinden, lässt es sich natürlich etwas einfacher spielen, als wenn wir im Abstiegskampf stecken oder irgendwelchen anderen negativen Druck hätten.“ Stürmer Borys Tashchy ergänzt: „Wir wollen Schritt für Schritt unserem Ziel näherkommen. Je früher wir die 40 Punkte zusammenhaben, umso besser.“
Am kommenden Sonntag spielt der MSV beim 1. FC Nürnberg. Und natürlich steht weiterhin die kuriose 1:6-Klatsche aus dem Heimspiel im September im Raum. In Nürnberg, wo übrigens vor zwei Jahren die Aufholjagd der Zebras mit einem 2:1-Sieg ihren Anfang nahm, wollen die Zebras beweisen, dass sie aus dem Hinrundenspektakel ihre Lehren gezogen haben.
„Man hat es auch gesehen, wie die Jungs in Darmstadt gespielt haben, dass wir reif geworden sind, dass jeder weiß, worauf es ankommt, auch wenn es spielerisch mal nicht so gut läuft. Wenn wir immer zu diesen Tugenden zurückkommen, werden wir für jeden Gegner schwer zu knacken sein“, sieht Schnellhardt, der in Darmstadt gesperrt fehlte, das Team in seiner Entwicklung mittlerweile gewachsen.
Und Rechtsverteidiger Enis Hajri, der in Nürnberg fehlen wird, weil er seine Gelbsperre abbrummen muss, will das 1:6 aus dem Hinspiel im Nachhinein nicht überbewerten: „Ob du 1:6 oder 0:1 verlierst, es gibt am Ende für den Gegner drei Punkte. Für mich ist es ein Spiel wie jedes andere und da gibt es nichts wieder gutzumachen.“