Der FC Alanya empfing zum Auftakt Adler Frintrop IV an der heimischen Heinrich-Strunk-Straße und schickte die Frintroper mit einem 2:6 im Gepäck zurück in Richtung Wasserturm. Ein klares Ergebnis sollte eigentlich keine Aufregung mit sich bringen. Anders der Vergleich zwischen Alanya und Adler Frintrop IV. Der RevierSport erhielt am Dienstagmittag eine anonyme E-Mail, mit dem Inhalt, dass es nach dem Spiel gar zu einer Anzeige wegen Körperverletzung gekommen sei.
Wir hakten bei den Beteiligten beider Klubs nach und fragten: Was war da los?
Benjamin Hardt, Spieler des FC Alanya: "Natürlich haben meine Mannschaftskollegen ein ganz anderes Temperament als die Spieler von Adler Frintrop. Das liegt einfach in der Natur. Sie sind hitziger und auch sensibler, was Beleidigungen angeht. Aber es kann nicht sein, dass unser Klub immer an den Pranger gestellt wird. Und vor allem nicht am Sonntag. Das Spiel verlief eigentlich ganz normal. Es gab zwei, drei entscheidende Szenen, die zu etwas Tumult führten. In der ersten Aktion hat unser Spieler sehr unglücklich einen Frintroper umgehauen. Er wollte den Ball spielen, kam aber zu spät. Die zweite Szene war aber dann entscheidender: Wir haben das 6:2 in einer unnötig arroganten Art und Weise erzielt, was den Frintropern natürlich missfiel. Anstatt den Ball einfach über die Linie zu schieben, hat unser Spieler zu einer provokanten Pirouette angesetzt - das muss bei diesem Spielstand nicht sein. Daraufhin wurden die letzten 15 bis 20 Minuten der Partie ruppiger. Die Frintroper waren wohl frustriert und haben in vielen Szenen nachgetreten. Einem unserer Spieler wurde sogar an die Eier gegriffen, das kann doch nicht sein. Von einem Faustschlag, der von einem unserer Spieler ausgegangen sein soll, weiß ich nicht. Ich stand in dieser Szene zu weit weg. Ich kann nur sagen, dass ich das alles traurig finde. Wir gewinnen 6:2 und trotzdem sucht man das Haar in der Suppe."
Björn Siepmann, Trainer von Adler Frintrop IV: "Bis Alanya 3:0 geführt hat, war alles ganz gesittet. Doch das änderte sich, als wir kurz vor der Pause auf 2:3 verkürzen konnten. Da kamen sofort die üblichen Provokationen. Die Alanya-Spieler forderten nach jeder Kleinigkeit vehement eine Karte und beleidigten unsere Spieler. Böse erwischte es unseren Kapitän, als dessen Gegenspieler zu einer Attacke ansetzte, die nur seinen Beinen galt und bestimmt nicht den Ball treffen wollte. Das Spielgerät war viel zu weit weg. Noch schlimmer erwischte es einen Spieler von uns, als dieser wenige Minuten nach dem 2:6 gegen uns per Faustschlag, den die Nummer zehn von Alanya begangen hat, zu Boden gebracht wurde. So weit ich weiß, wollte unserer Spieler den Typen wegen Körperverletzung anzeigen. So macht Fußball keinen Spaß! Wir haben immer wieder Stress mit denen. Vor vier, fünf Jahren musste der Schiedsrichter das Spiel bereits nach 30 Minuten abbrechen. Daraufhin entschied die Kreis-Spruchkammer, die Spiele des FC Alanya zu beobachten. Das klappte ein Jahr lang erfolgreich. Doch dann kam es immer wieder zu den selben Vorfällen. Schon im letzten Jahr stand unser Spiel gegen die vor dem Abbruch. Wir haben Spiele in der Saison wie gegen Schönebeck oder auch die Derbys gegen die Frintroper Mannschaften, die problemlos und vor allem sportlich über die Bühne gehen. Aber so macht der Kreisliga-C-Fußball definitiv keinen Spaß!"