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Weisse noch?
Letzter Spieltag - als Rot-Weiss Essen gegen den VfB Lübeck die 3. Liga verspielte

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Der damalige RWE-Trainer Michael Kulm.
Der damalige RWE-Trainer Michael Kulm. Foto: Michael Gohl

Rot-Weiss Essen gegen den VfB Lübeck - dieses Duell hat eine Vorgeschichte. Im Mai 2008 vergab RWE an der Hafenstraße die Chance auf die 3. Liga. Weisse noch?

Mai 2008, die Regionalliga Nord befindet sich in ihrer finalen Phase. Nicht nur auf die Saison gesehen, schließlich steht der 38. Spieltag an. Nein, auch das Ligenmodell gibt es nicht mehr. Statt der drittklassigen Regionalligen Nord und Süd wird am Saisonende die 3. Liga eingeführt.

Die Startplätze dafür werden großzügig vergeben. Der Erste und Zweite steigt in die 2. Liga auf, die Plätze drei bis zehn dürfen in der neue 3. Liga starten. Nach dem 37. Spieltag war RWE Zehnter. Nur noch ein Sieg gegen den VfB Lübeck fehlte, um die 2. Liga klarzumachen. Schließlich hatte das Team von Trainer Michael Kulm 51 Zähler auf dem Konto, das Verfolgerduo 1. FC Magdeburg und Eintracht Braunschweig jeweils nur 50.

Am letzten Spieltag kam also das Kellerkind VfB Lübeck an die Hafenstraße. Für die ging es nur noch um Prestige und eine bessere Platzierung. Es war bereits klar, dass der VfB in eine neue, viertklassige Regionalliga Nord eingruppiert werden würde. Absteiger gab es keine.

Aufseiten des VfB liefen Spieler wie Dietmar Hirsch (Linksverteidiger, heute Trainer des 1. FC Boholt) und Salih Altin (offensives Mittelfeld, später VfB Speldorf) auf. RWE ging unter anderem mit Namen wie Michael Lorenz, Sören Brandy und Markus Kurth in die Partie.

Kurios: Weil die Lübecker Kosten sparen wollten, reiste der VfB erst am Spieltag mit Kleinbussen an. 450 Kilometer am Spieltag - vor den 90 Minuten erholte sich die Mannschaft vom ehemaligen Trainer Uwe Fuchs in Essener Goalfever, das über der damaligen RevierSport-Redaktion lag.

So spielten die Teams:

Rot-Weiss Essen: Masuch - Schäfer, Sereing, M. Lorenz, Kazior - Gorschlüter, Haeldermanns - Guié-Mien, Brandy - M. Kurth, Güvensik

VfB Lübeck: Hollerieth - Hirsch, Wehrendt, Rump, Sievers - Niemeyer - Altin, Canale, S. Müller - Kadah, Hoffmann

Tor: 0:1 S. Müller (88.)

Doch die kuriose Vorbereitng sollte reichen: Das einzige Tor des Tages schossen nämlich die Lübecker. Steve Müller traf in der 88. Minute zum Auswärtssieg und besiegelte damit das Essener Schicksal des zweiten Abstieges binnen zwei Jahren. Erst in der Vorsaison musste RWE den Gang aus Liga zwei in die drittklassige Regionalliga Nord antreten.

Parallel gewannen Eintracht Braunschweig (2:0 gegen Borussia Dortmund II und der 1. FC Magdeburg (2:1 beim Wuppertaler SV), wodurch beide noch an Essen vorbeizogen. Den begehrten zehnten Platz schnappte sich damals Braunschweig, während Magdeburg als Elfter auch in die Viertklassigkeit musste. RWE beendete die Saison auf Platz zwölf.

Nun, 16 Jahre später, stehen sich Rot-Weiss Essen und der VfB Lübeck wieder gegenüber. Nur die Vorzeichen sind eben diesmal komplett andere. Weisse noch?

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