Das Gipfeltreffen wirft seine Schatten voraus, doch Edin Terzic verschwendet noch keinen Gedanken an die Bayern. „Der Gegner und die Rahmenbedingungen lassen gar nicht zu, dass wir über irgendetwas anderes nachdenken als das Spiel im DFB-Pokal“, betonte der Trainer von Borussia Dortmund vor der Zweitrundenpartie am Mittwoch (18.00 Uhr/Sky) gegen die TSG Hoffenheim.
Das Umfeld fiebert bereits der Partie gegen Bayern München entgegen, das Duell ist in aller Munde - der BVB muss in dieser Woche aber einen Spagat hinlegen. Bevor Terzic und Co. ihren vollen Fokus auf das richtungsweisende Schlüsselspiel legen können, sind die Borussen noch im Pokal gefordert. Das Bayern-Spiel? Nein, das habe er „noch gar nicht im Kopf“, versicherte auch Sportdirektor Sebastian Kehl. Also ein Schritt nach dem anderen.
Terzic legt den Fokus auf die Frische
Um die Ziele im DFB-Pokal nicht zu gefährden, schärfte der Trainer noch einmal die Sinne seiner Profis. „Wir wissen um die Schwere der Aufgabe, die auf uns wartet“, sagte Terzic, der angesichts der intensiven Woche aber dennoch einen besonderen Fokus bei der Aufstellung auf den „Faktor Frische“ legen will. Nach Hoffenheim kommen am Samstag (18.30 Uhr/Sky) die Bayern, in der Woche darauf Newcastle United.
Umso wichtiger ist es, dass der BVB schon am Mittwoch wohl wieder auf Torhüter Gregor Kobel und Mats Hummels setzten kann. „Wir haben noch ein paar Jungs mit Fragezeichen. Es fällt aber keiner definitiv aus“, sagte Terzic. Damit dürften auch Kapitän Emre Can und Felix Nmecha wieder bereit stehen. Bei Kobel sehe es trotz Nasenbeinprellung „ganz gut aus“, Hummels, der einen Schlag abbekommen hatte, fühle sich „schon besser“.
Personelle Fragen bereiteten Terzic demnach weniger Kopfzerbrechen, deutlich mehr musste der BVB-Coach nach dem wilden Remis bei Eintracht Frankfurt (3:3) über die zwei Gesichter seines Teams grübeln. Die Borussen traten zuletzt pragmatischer auf, reifer. Bei den Hessen aber präsentierte sich Dortmund lange uninspiriert, fantasielos, defensiv anfällig - und offenbarte Probleme, die längst behoben sein sollten.
In Frankfurt: Probleme im Pressing, mangelnde Bereitschaft
„Was uns nicht gefallen hat, waren die Abstände, wenn wir gepresst haben“, kritisierte Terzic, zudem bemängelte er „die Bereitschaft, defensiv alles dafür zu investieren, noch einmal umzuschalten“. Gegen die TSG gehe es darum, „nochmal die Sinne zu schärfen. Wir wissen um die Konterstärke der Hoffenheimer“. Vor allem aber die Münchner Offensive um Harry Kane und Leroy Sane dürfte Nachlässigkeiten böse bestrafen.
„Gerade in den Heimspielen sind wir sehr stabil und erfolgreich. Das wollen wir in den nächsten drei Spielen unter Beweis stellen“, meinte Kehl. Und auch Terzic hob trotz der kritischen Worte die Moral sowie die Mentalität seines Teams hervor, in Frankfurt war der BVB schließlich zweimal nach Rückstand zurückgekommen. Es sei „nicht so lange her, da sah das noch anders aus“, sagte er: „Ich glaube, das haben wir uns hart erarbeitet.“
Diese Einstellung dürfte auch gegen Hoffenheim wichtig werden - und gegen die Bayern.