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Wattenscheid-Spieler fährt 560 Kilometer zu Bezirksligaspielen

Foto: Thorsten Tillmann

So langsam, aber sicher kommen die ehemaligen Spieler, der aus der Regionalliga zurückgezogenen Mannschaft der SG Wattenscheid 09, bei neuen Arbeitgebern unter. So auch Norman Jakubowski.

Sie werden sich fragen: Jakubowski? Der Abwehrspieler hatte doch [article=463564]erst am Donnerstag bekanntgegeben[/article], dass er auch in der neuen Saison für die SG spielen wird - ligenunabhängig. Das bleibt auch so. Doch der 26-Jährige verfolgt einen irren Plan, um das halbe Jahr bis zur neuen Saison zu überbrücken.

Norman Jakubowski wird nämlich für den SV Wilhelmshaven spielen. Der Traditionsklub aus Niedersachsen spielt um den Aufstieg in die Landesliga und liefert sich mit dem Lokalrivalen WSC Frisia ein Kopf-an-Kopf-Rennen. "Peter Schöne, ein langjähriger Bekannter von mir, hat mich gebeten dem Verein zu helfen. Der SVW will unbedingt aufsteigen. Der Verein ist mir sehr entgegengekommen und hat mir ein attraktives Angebot unterbreitet. Das konnte ich nicht ausschlagen", sagt Jakubowski. In Wilhelmshaven wird der Wattenscheider auch auf David Odonkor treffen. [article=451420]Seit Ende Oktober spielt der Ex-Nationalspieler für den Bezirksligisten.[/article]

Keine Trainingspflicht! Jakubowski wird nur zu den Spielen anreisen

Dass der Wechsel Jakubowskis nach Wilhelmshaven etwas verrückt ist, hat mehrere Gründe. Der Abwehrspieler lebt und arbeitet in Gelsenkirchen. Er wird den Trainingseinheiten der Niedersachsen unter der Woche fernbleiben und nur zu den Ligaspielen am Wochenende die rund 280 Kilometer von Bochum nach Wilhelmshaven auf sich nehmen. Für ein Bezirksligaspiel!

"Das klingt wirklich verrückt. Aber ich habe auch die Möglichkeit schon am Samstag anzureisen und im Hotel zu übernachten. Das Angebot werde ich sicherlich auch mal wahrnehmen. Zudem sind die Fahrtkosten gedeckt. Deshalb ist das schon in Ordnung", sagt Jakubowski und ergänzt mit einem Augenzwinkern: "Ich fahre sehr gerne Auto. Es sind ja auch nur zwölf Spiele bis zum Saisonende."

Bei seinem Kumpel und Trainer des DSC Wanne-Eickel, Sebastian Westerhoff, plant Jakubowski zu trainieren und sich für die Wilhelmshaven-Spiele vorzubereiten.

Dass er quasi über eine Stammplatz-Garantie verfügt und seine neuen Mitspieler das gar nicht so toll finden könnten; darauf ist der gebürtige Gelsenkirchener vorbereitet: "Wer mich kennt, der weiß, dass für mich Kameradschaft und Teamgeist ganz oben stehen. Das verstehe ich dann auch, wenn mich jemand schief anguckt - kein Problem. Aber ich will bei meinen neuen Mitspielern mit Leistung punkten und vorangehen. Wenn die Leistung stimmt, dann kann keiner meckern. Hier geht es zwar um die Bezirksliga, aber auch einen sehr ambitionierten Traditionsklub wie den SV Wilhelmshaven. Diesem will ich bei seinen Zielen helfen."

Jakubowski lehnte mehrere Oberliga- und Regionalliga-Angebote ab

Der ehemalige Uerdinger Jakubowski, der auf 122 Viertligaspiele zurückblicken kann, hatte auch die Möglichkeit in der Regionalliga West zu bleiben. Nach RevierSport-Informationen waren Klubs wie der TuS Haltern oder auch VfB Homberg an seinen Diensten interessiert. Aus der Oberliga Westfalen wollte in Rot Weiss Ahlen an die Werse locken. Doch Jakubowski lehnte dankend ab. "Das Gesamtpaket hat einfach nirgendwo gepasst", sagt er. Nur beim SV Wilhelmshaven scheint es gepasst zu haben - einem Bezirksligisten, 280 Kilometer fern der Heimat.

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