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Kreis Moers: Spielabbruch in Rheinhausen
"Schönwetter-Fußballer" gegen "Metzger"

Überharte Zweikämpfe, wie hier im Bundesligamatch zwischen dem BVB und dem VfL Bochum, sollen der Grund für das vorzeitige Ende der Partie gewesen sein
Überharte Zweikämpfe, wie hier im Bundesligamatch zwischen dem BVB und dem VfL Bochum, sollen der Grund für das vorzeitige Ende der Partie gewesen sein

Tatort Kreisliga C. Die Saison ist noch jung und dennoch hat es im Kreis Moers bereits den ersten Abbruch gegeben. Die neu gegründete dritte Elf des OSC war ebenso daran beteiligt wie der Matchpartner MSV Moers II. Doch war die Elf der Olympischen wirklich die treibende Kraft für das vorzeitige Ende der Partie oder wollte die zurückliegende Elf des MSV durch das Verlassen des Platzes dem scheinbar verlorenen Spiel nachträglich eine andere Wende geben?

Die Vorwürfe und Spekulationen reißen auch am fünften Tag nach dem 80-minütigen Kick - MSV-Linienchef Antonio Ruggiero nahm seine "Jungs" zehn Minuten vor dem Abpfiff wegen der vermeintlich zu harten Gangart des Gegners vom Platz - nicht ab. Ungeachtet des verbalen Nachschlagens bekommt der OSC die Punkte vorerst nicht, auch wenn die Blau-Roten zum Zeitpunkt des Eklats mit 3:1 führten. Die Kreisspruchkammer muss nun entscheiden. RevierSport Online sprach mit den Beteiligten der Begegnung und fragte: Was war da los?

Hakan Özgür (Spieler OSC Rheinhausen III):

"Ich habe das Spiel aufgrund meiner momentanen Verletzung nur als Zuschauer sehen können. Es war eine Partie, in der sicherlich der eine oder andere harte Zweikampf geführt wurde. Allerdings von beiden Seiten. Die Schiedsrichterin hat für die zu ruppig geführten Duelle gelbe Karten gezeigt. Eine Aktion, die eine Ampelkarte nach sich ziehen müsste, habe ich nicht bemerkt. In der 80. Minute hat der gegnerische Coach dann seine Mannschaft aus dem Match genommen. Wahrscheinlich hat er das getan, weil seine Elf mit 1:3 zurücklag und er sich von der Aktion Vorteile im Nachhinein erhofft hat. Leider musste ich darüber hinaus beobachten, dass einige Akteure des MSV nach dem Rückstand angefangen haben meine Mannschaftskollegen zu provozieren."

Erhan Altun (Trainer OSC Rheinhausen III):

"Meiner Meinung nach gab es keinen Grund, das Spiel auf diese Art und Weise zu beenden. Ich hatte den Eindruck, der MSV wollte nur ein bisschen den Ball laufen lassen und den Zweikämpfen aus dem Weg gehen. Doch eine gewisse Härte, im sportlich fairen Rahmen versteht sich, gehört beim Fußball nun mal dazu. Wir standen dem MSV auf den Füßen und haben ihnen keinen Platz gelassen. Nach der ganzen Geschichte muss ich sagen, dass die Elf des MSV zum größten Teil aus Schönwetterfußballern zu bestehen scheint."

Antonio Ruggiero (Trainer MSV Moers II):

"Die ersten 45 Minuten war es in der Tat ein gutes und einigermaßen faires Match. Als der OSC dann kurz vor der Halbzeit den Ausgleich geschossen hat, sind einige von denen in der zweiten Halbzeit durchgedreht. Meine Spieler wurden getreten und bedroht. In der C-Liga hast du es teilweise wirklich mit Metzgern zu tun. Wir wollten einfach nur Fußball spielen und am Montag wieder unverletzt zur Arbeit kommen. Zehn Minuten vor dem Ende ist die Situation dann nach einem abermals sehr harten Zweikampf eskaliert. Ich habe gesehen, dass einige meiner Akteure körperlich angegangen worden sind. Da bin ich dann auf's Feld gerannt und habe meine Mannschaft aus dem Spiel genommen. Die drei Punkte sind vielleicht weg. Mag sein, dass wir sogar eine Strafe bekommen. Mir ist das jedoch völlig egal, denn hier ging es um die Gesundheit meiner Spieler. Und die Unversehrtheit der Akteure ist mir wichtiger als alle Punkte und Strafen zusammen."

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