Die NFL ist gerade bei der jüngeren Generation schwer im Kommen. Nicht nur wegen des Spiels, sondern vor allem auch wegen des ganzen Drumherums gewinnt die Nordamerikanische Football Liga auch in Deutschland immer mehr Fans.
Ein wichtiges Element ist die sogenannte Tailgate-Party. Dabei treffen sich American-Football-Fans teilweise schon mehrere Stunden vor Spielbeginn auf den Parkplätzen vor den Arenen zur großen Sause. Dabei gibt es hinter den oft viel zu großen Autos und Pick-ups viele kleine Barbecues und meist Burger vom Grill - sowie reichlich Bier. Die Anhänger der Teams stimmen sich häufig noch mit Musik auf das Spiel ein und sparen bei den horrenden Preisen in den Stadien mit nicht selten 15 Dollar für eine Dose Bier noch ordentlich Geld.
Doch was viele Sympathisanten als typisch amerikanisch fasziniert, gibt es auch auf Schalke schon lange. Auf dem Busparkplatz P6 werden vor jedem Heimspiel aus vielen Bussen die Bierkisten rausgeholt. Bei lauter Partymusik oder Schalke-Liedern gibt es dann Frikadellen oder Schnitzel - oder was die Hausküche so hergibt.
Und einmal im Jahr - traditionell immer am letzten Heimspieltag einer Saison - wird gegrillt. Dann weht einem der Fleischgeruch schon von weitem um die Nase. Tailgate-Party auf Königsblau.
Viele Fanclubs aus Nah und Fern machen das schon seit vielen Jahren. So auch am Samstag beim Heimspiel gegen Hansa Rostock.
Wir machen das schon seit 15 Jahren, da hat hier noch keiner von der NFL geredet", sagte Uwe vom Fanclub Gemen. "Inzwischen kommen viele mit Gasgrills und Riesenpfannen. Bei uns gibt es immer noch den alten Holzkohlegrill. Das ist immer ein schöner Saisonabschluss."
Einen Unterschied zu den US-amerikanischen Events gibt es dann aber doch. Während die Tailgate-Partys vor den Stadien der NFL oft auch während des Spiels weiterlaufen, weil viele Besucher gar nicht in die großen Arenen zum Kick-off gehen, wird es auf P7 mit abnehmender Zeitdauer zum Anpfiff immer stiller. Schließlich sind die S04-Anhänger immer noch wegen ihres Vereins nach Gelsenkirchen gekommen. Und auch im Stadion sind oft jahrelange Freundschaften mit den Sitz - oder Stehnachbarn entstanden, die gepflegt werden wollen.