Zwei Spieltage vor Schluss ist es amtlich: Der MSV Duisburg wird erstmals in seiner Vereinsgeschichte - die Duisburger gehören zu den Gründungsmitgliedern der Fußball-Bundesliga - in der 4. Liga an den Start gehen.
Doch noch stehen gegen den FC Erzgebirge Aue (Sonntag, 12. Mai, 13.30 Uhr, RevierSport-Liveticker) und am 19. Mai (Samstag, 14 Uhr, RS-Liveticker) bei Dynamo Dresden die vorerst letzten zwei Spiele im Profifußball an.
Vor dem Duell gegen Aue hat Interimstrainer und MSV-Nachwuchschef Uwe Schubert (64) über viele Themen gesprochen. Vorweg: Spieler-Abschiede in Form von Blumensträußen oder kleinen Erinnerungen wird es am Sonntag beim MSV Duisburg nicht geben.
Zur Info: Nur Maximilian Braune und Batuhan Yavuz besitzen ab dem 1. Juli 2024 gültige MSV-Arbeitsverträge.
Uwe Schubert über...
... das 3:5 in Lübeck in der Nachbetrachtung: "Natürlich hat man nach dem Sandhausen-Spiel ein bisschen Hoffnung gehabt und geschaut, was die Konkurrenz macht. Doch das, was in Lübeck ab der 68. Minute passiert ist, ist nicht in Worte zu fassen. Ich kann auch kaum beschreiben, was in mir vorging. Das war unfassbar. Und das lag ja nicht an der schlechten Einstellung der Jungs, das lag einfach an der mangelnden Zweikampfführung. Wenn du bei den Standards und Flugbällen nicht am Gegner dran bist, ihn nicht störst, dann sind das alles Einladungen. Wir haben das alles am Dienstag analysiert, am Mittwoch habe ich den Jungs freigegeben und seit Donnerstag bereiten wir uns professionell auf das vorerst letzte Spiel im Profifußball vor."
... über den Abstieg des MSV: "Die Mannschaft lag vom 2. Spieltag an auf einem Abstiegsplatz. Letztendlich ist das alles dann auch kein Zufall mehr. Ich bin Angestellter des MSV und zu weit weg von der ersten Mannschaft gewesen, um da tagtäglich meinen Senf dazuzugeben. Ich war und bin für den Nachwuchs verantwortlich. Es waren letztendlich nicht viele Spiele, die ich gesehen habe. Manchmal wurde ich zu bestimmten Themen gefragt, dann habe ich auch meine Meinung kundgetan. Natürlich tut dieser Abstieg verdammt weh. Ich kann auch verraten, dass ich in Lübeck genauso sauer war wie die Fans auf dem Zaun - nur ich bin eben nur in der Coaching-Zone drin und nicht auf dem Zaun."
... die Trainingswoche: "Die Mannschaft trainiert gut. Ich weiß, dass mir dieser Satz wieder um die Ohren fliegen wird, weil die Leute das die ganze Saison hören. Aber das ist nun mal meine Wahrnehmung von der Trainingswoche. Wir haben auch mal wieder nicht 4:4 sondern 0:0 und 1:0 in den Trainingspartien gespielt. Für mich ist ein 1:0 immer wertvoller als ein 4:3."
... die Motivation für Sonntag gegen Aue: "Jedes Pflichtspiel sollte für einen Profi Motivation sein. Das ist zumindest meine Einstellung zum Leistungssport. Wenn das nicht gegeben ist, dann kann ich aufhören, brauche ich nicht zu spielen. In Lübeck habe ich das gesehen, aber wir hatten keine Konsequenz im Verteidigen."
... Gegner Aue: "Aue ist Tabellensechster, sie spielen eine sehr gute Saison. So wie ich es vernommen habe, wollten sie oben dabei sein, aber haben nie den Aufstieg als Ziel ausgerufen. Aue wird sicherlich noch auf Platz vier und den DFB-Pokal schielen. Sie werden uns nichts schenken. Pavel Dotchev ist ein sehr erfahrener Coach, der erfahrenste in der 3. Liga. Er ist ein Trainerfuchs, der nicht nach Duisburg kommt, um Punkte zu schenken."
... die Personallage: "Joshua Bitter hat einen Außenbandriss, Benjamin Girth einen Muskelfaserriss und Rolf Feltscher Rückenprobleme. Santiago Castaneda und Alexander Esswein haben sich krank abgemeldet und in dieser Woche nicht trainiert. Hinzu kommen die Langzeitverletzten. Es wird nicht einfach sein, die ersten Elf und dann 16 Mann für den Kader zu finden. Ich lasse mich aber nicht unterkriegen. Wir wollen uns vernünftig vom Duisburger Publikum verabschieden."