Als Tanis 2008 als Spielerberater bei 96 aktiv wurde, konnte noch keiner den raschen Abstieg des damaligen Westfalenligisten voraussehen. Drei Jahre später steht der Verein am finanziellen und sportlichen Abgrund.
Präsident Jürgen Siedelhofer bemerkte treffend: "Es ist eine schlimme Sache, wenn du innerhalb kürzester Zeit einen Schlag nach dem anderen einstecken musst." Der letzte Schlag bedeutete dann das endgültige finanzielle Aus. Dem FC 96 Recklinghausen blieb keine Wahl mehr als die Insolvenz anzumelden. Immer wieder lehnte Tanis die angebotene Ratenzahlung der geforderten Summe ab. Nun muss er möglicherweise noch länger auf sein Geld warten.
Denn 96 plant den Insolvenzverwaltern einen Sanierungsplan vorzulegen. Laut Vertrag müssten sie dann, bis zum Abschluss der Sanierung, keinen Cent an Tanis weiterreichen. Am 20. Januar will der Vorstand mit seinen Mitgliedern dann alle Vor- und Nachteile des Sanierungsplans besprechen.
Erstes Ziel jedoch bleibt für Siedelhofer "die Saison vernünftig zu Ende zu bringen." Vier Punkte sind es bis zum Nicht-Abstiegsplatz. 96 muss sich allerdings steigern, falls sie nicht auch noch sportlich ausgeknockt werden wollen.