Wie sind Sie nach Leistung gegen Mönchengladbach mit der Mannschaft umgegangen?
Uns war es erstmal wichtig, angesichts der ganzen Dinge im Umfeld, das Team zur Ruhe kommen zu lassen. In den nächsten Tagen wird es nun die ein oder andere klare Ansage geben, um Dinge nach vorn zu bringen.
Wie erklären Sie sich einen derartigen Rückfall wie im Gladbach-Spiel?
Das ein oder andere scheint in der Mannschaftszusammenstellung wie wir sie bisher gemacht haben, nicht optimal gewesen zu sein. Ich war in die Kaderplanung nicht so involviert, doch wenn man so eine Mannschaft übernimmt, sollte man meinen, dass es möglich ist, ganz oben mitzuspielen. Es sollte maximal noch das I-Tüpfelchen zum ganz großen Wurf fehlen. Ich bin lange im Geschäft und habe 2. und 3. Liga trainiert, aber bei RWE scheint das aus irgendeinem Grund nicht so ganz einfach zu sein. Man muss für die Zukunft eine Mannschaft zusammenstellen, die Herzblut hat und den Ansprüchen genügt.
Künftig wird es jedoch kaum leichter. Werden Sie sich als Sportlicher Leiter schon im Winter um Spielerverkäufe kümmern müssen?
Es stehen noch Gespräche an, bis jetzt wissen wir nichts davon. Es ist aber die Frage, mit wem wir überhaupt weiter zusammenarbeiten wollen. Wir werden bis zum Winter ganz genau beobachten, wer bereit ist, sein letztes Hemd für Rot-Weiss Essen zu geben und gerade in dieser Situation Verantwortung zu übernehmen. Wir wollen nur mit denen arbeiten, die sich zu 100 Prozent für den Verein engagieren.
In jedem Fall wird künftig aber deutlich weniger Geld zur Verfügung stehen.
Ich weiß nicht, ob Babelsberg (Regionalliga-Nord-Tabellenführer, d. Red.) und Lotte so viel Geld haben. Wir müssen einfach unsere Einstellung ändern und mit einer gewissen Underdog-Mentalität für den absoluten Erfolg leben und das Team dementsprechend zusammenstellen.
Zunächst gilt es nun aber, sportlich den Klassenerhalt zu sichern.
Die Schweinespiele spielen jetzt auch mal eine Rolle. Wir sollten in den nächsten beiden Partien vier Punkte holen - besser wären sechs.